Information über geplante Verwaltungsfusion

Verwaltungs-Treffen der Kirchenkreise Gütersloh, Halle und Paderborn

Susanne Gietz (Kienbaum, r. stehend) informierte über die mögliche Verwaltungsfusion. Mit dabei: Superintendentin Anke Schröder und Superintendent Frank Schneider (vorne, v.l.). Foto: Heide Welslau

Kirchenkreis. Rund 50 Mitarbeitende der Verwaltungen der Kirchenkreise Gütersloh, Halle und Paderborn kamen am 5. Juni im Martin-Luther-Zentrum Paderborn zusammen. Auf der Tagesordnung standen Informationen über die Prüfung einer möglichen Verwaltungsfusion der drei Kirchenkreise, ein Frühstück zum gegenseitigen Kennenlernen und eine Besichtigung des Kreiskirchenamtes in Paderborn. Gremien wie Finanzausschüsse, Tagungen der Kirchmeister und -meisterinnen sowie Pfarrkonferenzen der beteiligten Kirchenkreise wurden bereits und werden informiert und sind aufgerufen, Überlegungen und Fragen in die Konzeptentwicklung für ein gemeinsames Kreiskirchenamt einzubringen.

 

Begleitet wird der Prozess durch die Kienbaum Management Consultants GmbH. Zurzeit werden Vorlagen erarbeitet, die den Kreissynoden im Herbst 2014 vorliegen sollen, um Tendenzbeschlüsse zu fassen und damit eine Grundlage für die Weiterarbeit zu haben. Ziel ist die Umsetzung einer gemeinsamen Verwaltung in einem Kreiskirchenamt bis zum 1. Januar 2017. Eine Steuerungsgruppe, zu der auch Mitarbeitervertreter gehören, sucht jetzt nach Alternativen zu den jetzigen Verwaltungsstandorten.

 

Zurzeit gibt es insgesamt 48,5 Vollzeitstellen in den Verwaltungen der drei Kirchenkreise. Hinzu kommen ca. 2 Verwaltungsstellen im Bereich IT (Informationstechnologie), die bislang vom Kreiskirchenamt Bielefeld für das Kreiskirchenamt Gütersloh/Halle vorgehalten werden. Dieser Bereich könnte zukünftig vom gemeinsamen Kreiskirchenamt Gütersloh/Halle/Paderborn erfüllt werden. Somit wären zurzeit 50,5 Stellen vorhanden. Benötigt würden in Zukunft 53,4 Vollzeitstellen. „Für ein gemeinsames Kreiskirchenamt würden alle jetzigen Mitarbeitenden dringend benötigt“, machte Susanne Gietz (Kienbaum) deutlich, dass es bei der Verwaltungsfusion nicht um Einsparung von Personalstellen geht. Eine Fremdvergabe einzelner Arbeitsbereiche soll es nicht geben (s. IT-Bereich). Ein gemeinsames Kreiskirchenamt wäre zum jetzigen Zeitpunkt für insgesamt 47 Kirchengemeinden und 240.189 Gemeindeglieder zuständig.

 

Vorteile eines gemeinsamen Kreiskirchenamtes sind zum Beispiel die Erleichterung, sich bei Krankheit und Urlaub in den einzelnen Abteilungen (Personal, Finanzen, Bau- und Liegenschaften sowie Friedhöfe, Allgemeine Verwaltung: z. B. Kirchbuch, Arbeitsschutz, Kindergärten) vertreten zu können. Die auch von außen an die Verwaltung herangetragenen zusätzlichen Aufgaben, z. B. Datenschutz, und neue Herausforderungen machen auch künftig weitere Spezialisierungen erforderlich, um diese Aufgaben zu bewältigen. Die Professionalität und Leistungsfähigkeit der Verwaltung sind weiter auszubauen. Für die Mitarbeitenden sind auch im Personalentwicklungsbereich bei einer größeren Verwaltung Vorteile erkennbar. Angesichts rückläufiger Gemeindegliederzahlen und sinkender Finanzentwicklung biete ein gemeinsames Kreiskirchenamt eine arbeitsfähige Personalstärke, um auch zukünftig alle Verwaltungsbereiche vorzuhalten und zu erfüllen. Die Eigenständigkeit der Kirchenkreise, die Ämter der Superintendenten und der Superintendentin sowie die kreiskirchlichen Dienste blieben von der Verwaltungsfusion unberührt.

 

Auftakt der Versammlung in Paderborn war eine gemeinsame Andacht zum aktuellen Monatsspruch (Juni) „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (Gal 5, 22-23).“ „Wir sind aufgerufen, achtsam und liebevoll miteinander umzugehen und gemeinsam unsere Kirche aufzubauen zum Wohle der Menschen“, so die gastgebende Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, Anke Schröder. Schwächen müsse man einander nachsehen, wenn man gemeinsam arbeiten und leben wolle. „Gottes Geist wirkt mit. Wir sind nicht allein auf uns angewiesen, wenn wir vielleicht bald mit vereinten Kräften arbeiten“, machte Superintendentin Schröder Mut für den geplanten Weg, bei dem sicher nicht alles reibungslos gehen werde.

 

Über den Stand der Planungen der Zusammenlegung der jetzt zwei Verwaltungen Halle/Gütersloh und Paderborn und das weitere Vorgehen informierten Susanne Gietz und Peter Diericks von der Kienbaum Management Consultants GmbH. Ergänzt wurden die Informationen durch Superintendent Frank Schneider aus Gütersloh, Superintendentin Anke Schröder aus Paderborn (Superintendent Walter Hempelmann, Kirchenkreis Halle, war urlaubsbedingt nicht dabei) sowie den Verwaltungsleitern Bernd Zirbes (Gütersloh/Halle) und Jürgen Jurczik (Paderborn).
Heide Welslau