Kirche mitten im Leben

Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh feiert Doppeljubiläum im Westen

Feierten gemeinsam: Kita-Fachberaterin Gerlinde Halama, Pfarrerin Erika Engelbrecht, Presbyter Ulrich Granow, Pfarrer Ulrich Klein, Presbyteriumsvorsitzender Pfarrer Jörg Rosenstock, Presbyter Maik Schrey, stellv. Bürgermeisterin Monika Paskarbies, Superintendent Frank Schneider und stellv. Kita-Leiterin Manuela Rehage (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. Drei Wochen lang feiert die Region West der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh ein Doppeljubiläum: Die evangelische Johanneskirche am Pavenstädter Weg wurde vor 60 Jahren eingeweiht, der benachbarte Kindergarten Johannes besteht seit 50 Jahren. Höhepunkt des umfangreichen Programms war ein Festgottesdienst in der Johanneskirche am vergangenen Sonntagmorgen, feierlich musikalisch gestaltet vom Chor der Region West sowie Barbara Kammertöns (Orgel und Klavier), Gesa Grützmacher (Geige) und Monika Adolf (Flöte).

 

In einer Dialogpredigt bezogen Pfarrerin Erika Engelbrecht und Pfarrer Ulrich Klein das biblische „Gleichnis von Senfkorn“ auf das evangelische Leben in Gütersloher Westen: „Was klein begann, bietet jetzt Zuflucht für viele kleine und große Menschen“. Die Kirche brauche „Häuser, die den Menschen dienen“, so Klein. Diese seien nie Selbstzweck. Denn Christinnen und Christen seien aufgerufen, „die Welt im Sinne Jesu zu gestalten.“ Und Engelbrecht schloss: „Dass aus kleinen Anfängen noch viel Großes wachse, dafür gebe Gott seinen Segen.“

 

An der Spitze der Gratulanten stand Frank Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh. Er erinnerte an die Einweihung der Johanneskirche 1954. Nach dem Krieg sei Gütersloh vom Wiederaufbau geprägt gewesen und habe vielen Flüchtlingen eine neue Heimat geboten. Und Deutschland wurde Fußball-Weltmeister. „Das kann ja auch dieses Jahr noch was werden“, fügte er hoffnungsvoll hinzu. Bei allem Wandel sei die christliche Gemeinschaft gleich geblieben, so Schneider. Der Gemeinde wünschte er, „dass Sie hier immer wieder die Lebenswirklichkeit Gottes erfahren.“

 

Segenswünsche des Presbyteriums überbrachte dessen Vorsitzender, Pfarrer Jörg Rosenstock. Er würdigte die warme und familiäre Atmosphäre im Johannes-Gemeindezentrum und dankte den vielen Ehrenamtlichen, die es mit Leben erfüllten. Grüße von Rat und Verwaltung der Stadt überbrachte Monika Paskarbies. Johannes sei „Kirche mitten im Stadtteil, mitten im Leben“, so die stellvertretende Bürgermeisterin, ein „Gemeindezentrum im besten Wortsinn“.

 

Gerlinde Halama, kreiskirchliche Fachberaterin für Tageseinrichtungen für Kinder, lobte den Kindergarten Johannes als „Aushängeschild der Gemeinde“. Die Erzieherinnen unter Leitung von Elke Krümpelmann und ihrer Stellvertreterin Manuela Rehage leisteten einen wichtigen Beitrag zum Gemeindeaufbau. Sie schüfen Bedingungen dafür, „den Kindern zu ihrer je eigenen Vollendung zu helfen“, sagte Halama. Den „besonderen ökumenischen Geist, der in der Region West beheimatet ist“ hob Volker Walle hervor, der für den Christenrat sprach. Angesichts der Herausforderungen der nächsten Jahre rief der Friedrichsdorfer Pfarrer die Anwesenden auf: „Seien Sie weiterhin fröhliche Zeugen des Geistes Jesu!“

 

Nach einem brausenden „Halleluja!“ des Chores nutzten noch viele Anwesende die Gelegenheit, bei einem gemeinsamen Mittagessen miteinander ins Gespräch zu kommen.

kj