Kirchenkreis sichert Diakonie

Kreissynode Gütersloh tagte im Kreishaus – neue Finanzsatzung beschlossen

Dr. Udo Reimers, Vorsitzender des Finanzausschusses, Pfarrer Frank Schneider, Scriba Anke Leuning und Superintendent Christian Heine-Göttelmann (v.l.). Foto: Jacobsen

Kirchenkreis. Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh hat sich deutlich zu ihrer Diakonie bekannt und zugleich den ersten Schritt in Richtung neuer Strukturen getan. Am vergangenen Samstag tagte das Leitungsgremium, das die Belange von knapp 110.000 Evangelischen in 17 Kirchengemeinden vertritt, im Kreishaus Gütersloh.

 

„In den nächsten drei Jahren werden wir unsere Diakonie in gewohnter Weise weiter finanzieren“, sagte Christian Heine-Göttelmann. „Mit rund 800.000 Euro im Jahr sichert der Kirchenkreis Hunderte Arbeitsplätze in diesem Bereich.“

 

Das Thema Diakonie wurde im Rahmen der neuen kreiskirchlichen Finanzsatzung beraten. Hierbei, so der Superintendent, gehe es um einen „neuen Weg gemeinsamer Finanzierung und Gestaltung kirchlich-diakonischer Landschaften.“ Sie sei Ausdruck eines „Kulturwandels hin zu einer echten Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit und einer echten Transparenz im Kirchenkreis“. In der Satzung war bislang unscharf von „gemeindlicher Diakonie“ die Rede. Die Neufassung spricht - dem Diakoniegesetz entsprechend - vom „regionalen Diakonischen Werk“ des Kirchenkreises (Finanzsatzung § 3,3).

 

Lebhaft diskutierten die Synodalen diese vom Kreissynodalvorstand (KSV) vorgeschlagene Formulierung. Denn es gibt zwei große diakonische Träger, die der Kirchenkreis mit Kirchensteuermitteln finanziert: die Diakonie Gütersloh e.V. und den Diakonieverband Brackwede. Trotz unterschiedlicher Standpunkte waren alle Beteiligten einig, die Arbeitsfähigkeit der Diakonie im Kirchenkreis erhalten zu wollen. Mehrheitlich (57 Ja-Stimmen, 38 Nein-Stimmen, 5 Enthaltungen) folgten die Synodalen schließlich der Vorlage des KSV. Laut neuer Satzung erhält das Diakonische Werk des Kirchenkreises für seine Aufgaben 5,67 Prozent der dem Kirchenkreis zugewiesenen Kirchensteuern. Auch Scriba Anke Leuning würdigte die Neufassung als „Baustein des Kulturwandels in unserem Kirchenkreis.“ Dieser brauche Zeit, „er geht nur Schritt für Schritt.“

Bis zur Sommersynode 2016 wird eine Projektgruppe unter Einbeziehung aller Kirchengemeinden, der Diakonie Gütersloh e.V. sowie des Diakonieverbandes Brackwede die Neugestaltung der Diakonischen Arbeit im Kirchenkreis vorbereiten. Der KSV übernimmt die Steuerung des Prozesses.

 

Nach der ausführlichen Satzungsdiskussion arbeiteten die 100 stimmberechtigten Synodalen die anderen Tagungsordnungspunkte zügig durch. Pfarrer Volker Steffen (Emmaus-Gemeinde Senne) bleibt Ansprechperson zum Thema sexuelle Gewalt, neu zur Verfügung stellt sich Pfarrerin Susanne Westrupp (Krankenhausseelsorge Klinikum Gütersloh). Die Synodalen begrüßten den neuen Kreiskantor Johannes Vetter. Sie schlossen sich der Vorlage der Evangelischen Kirche von Westfalen zur Neuregelung des Patenamtes an. Diese soll es Eltern erleichtern, Paten für ihre Kinder zu finden. Nicht weiter verfolgt wird der Plan, einen Trägerverbund für evangelische Tageseinrichtungen für Kinder auf Kirchenkreisebene zu schaffen. Wie Pfarrerin Leuning informierte, haben sich dafür zu wenige Gemeinden bereit gefunden.

 

Diese Synode war die letzte unter Leitung von Superintendent Heine-Göttelmann, der ab Oktober zur Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe wechselt. Zum Ende der Tagung spendeten die Anwesenden ihm herzlichen Applaus und wünschten Gottes Segen für seine neue Tätigkeit. Bei der nächsten Synodaltagung Anfang Dezember soll eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gewählt werden.

kj