Kirchentagsatmosphäre in Isselhorst

500 Gäste kamen zur langen Nacht der Reformation

500 Gäste kamen zur langen Nacht der Reformation auf den Isselhorster Kirchplatz, erlebten Aktionen und Live-Musik vor grandioser Kulisse. (Fotos: Hans-G. Daubertshäuser)

„Wer ist Luther“ fragte die Jugendkantorei bei ihrem Auftritt in der Kirche.

ISSELHORST – 500 Jahre Reformation einmal anders – das konnten die Besucherinnen und Besucher der Church Night in Isselhorst am 30. Oktober erleben. In einer langen Nacht der Reformation feierte die die Kirchengemeinde Isselhorst mit einem vielseitigen Programm in den Reformationstag hinein. Auf Luthers Spuren durch die Nacht. Die Stimmung auf dem Kirchplatz mit dem warmen Licht und dem Mond am Himmel war beeindruckend, die Kirche sehr anregend gestaltet und mit interessantem Farbspiel belichtet, Kirchplatz und Kirche mit Aktionen und Live-Musik belebt. Beschwingt, fröhlich und gleichzeitig nachdenklich erlebten die rund 500 Gäste den langen Abend bis spät in die Nacht hinein.

Eröffnet wurde der Abend nach dem Glockengeläut um 18 Uhr mit dem Thesenanschlag an die Kirchentür. Am Lagerfeuer durften Kinder Stockbrote backen, in der Festhalle fand ein offenes Singen für alle Generationen statt. Dann begann eine gekonnte Show mit Feuerkunst, Funkeneffekten und Flammensäulen, die für den ersten Höhepunkt des Abends sorgte. Daraufhin zogen alle in die Kirche ein und erlebten das mitreißende Musical „Wer ist Luther“, in dem die Jugendkantorei 20 Songs zwischen Gospel, Jazz und Kirchenlied zum Besten gab. In kurzen markanten Sätzen wurde die Geschichte Martin Luthers rund um den Reichstag in Worms thematisiert. Mut und Widerstand, Zweifel und Anfechtung, Flucht und Zuflucht waren zentrale Themen dieses Musicals, das alle in der vollbesetzten Kirche in den Bann zog. Die zentralen Anliegen der Reformation kamen thematisch und musikalisch beeindruckend zur Geltung.

Großen Anklang fand das reichhaltige Buffet mit unzähligen Köstlichkeiten in der Festhalle, bei dem viele Gesprächskontakte und Begegnungen stattfanden, ebenso an den Getränke-, Waffel- und Würstchenständen auf dem Kirchplatz. Gleichzeitig konnten sich Kinder und Erwachsene an vielen Mitmachaktionen beteiligen (Lutherrose malen, Thesen auf einen Baumstamm hämmern, Luther-Quiz spielen, Tintenwurfmaschine bedienen, Luther-Puzzle legen, Kurzfilme sehen etc.).
Zwischendurch spielte auf dem Kirchplatz der Posaunenchor Isselhorst Lutherchoräle, anschließend wurde unter Klängen des Posaunenchores ein Apfelbaum für das Familienzentrum gepflanzt, getreu Luthers Ausspruch: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“. Junge Leute des CVJMs begeisterten das aufmerksame Publikum mit einem pfiffigen Anspiel mit dem Titel „Wo ist Luther“. Dabei ging es um die Frage, welcher Platz für den Reformator am besten geeignet wäre (Altar, Kanzel, Taufstein, Empore, Kirchenbank). In einem besinnlichen und meditativen Zwischenteil sang die Abendgemeinde mit Unterstützung der Kantorei Taizé-Lieder. Ebenso konnten die Teilnehmenden in stündlichem Wechsel ein Labyrinth begehen, zu dem Jugendlichen in einem Lichtermeer mit geistlichen Impulsen und besinnlicher Musik einluden.

Schließlich kam die Band „Mess Around“ auf die Kirchenbühne, danach spielte die Gruppe „Fetter Segen 415“ aus Verl moderne Sounds, Sacro Pop und neu arrangierte Kirchenlieder, sowohl als Solo als auch als Mitsingprogramm arrangiert. Die Zuhörenden bekamen live alles geboten: laut und leise, klassisch und modern, einfühlsam und mitreißend. Den offiziellen Abschluss gegen Mitternacht bildete eine Besinnung mit Impulsen für das Gemeindeleben und einem Nachtsegen, gestaltet vom KISS-Team.

Trotz des fast siebenstündigen Programms kam keine Langeweile auf, überall fanden Besucherinnen und Besucher attraktive Programmpunkte, Aktionen, Live Musik und Begegnungs- und Gesprächsmöglichkeiten.

Die ehrenamtlichen Organisatoren der Church Night waren überwältigt von dem Besucheransturm und der großartigen Resonanz. Im Rückblick auf die seit einem Jahr geplante Veranstaltung waren viel positive Stimmen zu hören, wie „So was hat die Gemeinde noch nicht erlebt“, „Wer nicht dabei war, hat unglaublich viel verpasst“ und „Wie ein Kirchentag in Isselhorst“.

Kirche in Isselhorst – lebendig, offen, vielfältig, ernsthaft, engagiert, für alle Generationen. Und mit einer klaren Botschaft, die von der Jugendkantorei überzeugend musikalisch mit einem Lied aus dem Pop-Oratorium Luther untermauert wurde: „Wir sind Gottes Kinder, wo auch immer, keiner ist allein. Wir sind Gottes Kinder, lasst und mutig und wahrhaftig sein.“ (Hans-G. Daubertshäuser)