VERL – Ein ungewöhnliches Angebot der Kirchengemeinde Verl richtet sich an Menschen, die Anfragen und Interesse am Glauben haben, aber nicht in die Kirche gehen möchten. „Das würde mich schon interessieren, was die Kirche dazu denkt, aber dafür den Pastor anrufen? Muss nicht sein“, das hat Pfarrer Christoph Freimuth immer mal wieder gehört. Daher macht Kirche in Verl sich nun auf den Weg zu den Menschen und ist ansprechbar auch an nicht kirchlichen Orten. Beide Pfarrer der Gemeinde sind da schon mal in einer Kneipe oder in ein Café anzutreffen und können von den Gästen angesprochen werden. Kritische Fragen zu Kirche und Glauben haben dort einen Raum, die Gespräche sind immer ergebnisoffen. „Es geht nicht um ein ‚Missionieren‘“, betont Pfarrer Freimuth. Und verspricht, offen, ehrlich und ohne kirchlichen Jargon zu sprechen. „Klartext eben.“ Verler können einfach vorbei kommen, ohne Anmeldung. Zum ersten Getränk lädt die Kirchengemeinde ein. Nach der Premiere im April soll es jedes Jahr etwa drei Termine geben.  

Die Premiere von Klartext, die bei Kampwirth in der Verler Hauptstraße stattfand, war ermutigend. Die Aktion hat große Resonanz gefunden. Zehn Personen waren an diesem ersten Abend dabei. Auch beim Juni-Termin in Haus Ohlmeyer am Brummelweg gab es gute Gespräche zu ganz unterschiedlichen Themen und eine gute Atmosphäre. Die meisten Gäste hatten zwar einen Bezug zur Kirche, brachten aber ihre eigenen Themen mit. „Es war super, dass wir Kirche als offen und ansprechbar präsentieren konnten“, freut sich Freimuth.