BECKUM/STROMBERG – Gleich zwei besondere Gottesdienste zum Weltgebetstag der Frauen fanden in diesem Jahr zum Einen in der Beckumer St. Stephanus-Kirche und zum Anderen in der Kreuzkirche am historischen Burgplatz in Oelde-Stromberg statt. Während sich in Beckum etwa 150, zumeist Frauen, versammelten, war die altehrwürdige Wallfahrtskirche in Stromberg ebenfalls gut gefüllt mit Gästen aus der gesamten Umgebung. Das einladende Motto der Frauen aus Slowenien lautet: „Kommt, alles ist bereit!“ und gründet sich auf die Bibelstelle des Festmahls aus Lukas 14.
Beide Vorbereitungskreise nahmen ihre Gottesdienstgemeinde mit in ein besonderes und kleines Land im Südosten der Europäischen Union. Slowenien ist ein faszinierendes Naturparadies zwischen den hohen Alpen und der sonnigen Adria. Ganz besonders wichtig ist den slowenischen Frauen, sich gegen die Ausgrenzung von Armen, Geflüchteten, Kranken und Obdachlosen einzusetzen, ganz wie im neutestamentlichen Festmahls-Text.
Farbenfroh und symbolträchtig hat die slowenische Künstlerin Rezka Arnuš mt ihrem Titelwerk eine wunderbare Einladung an alle Frauen in 120 Länder in die Welt gesandt und ruft damit ökumenische Frauengruppen erneut zum tätigen Miteinander auf. Mit offenen Händen und einem freundlichen Lächeln laden die slowenischen Frauen die ganze Welt zu ihrem Gottesdienst ein. Der Weltgebetstag ist in ihrem Land noch sehr jung. Erst im Jahr 2003 findet sich ein landesweit engagiertes Vorbereitungs-Team und wird só zum Teil der weltumspannenden Weltgebetstagsgemeinde.
Mit Kollekten und Spenden zum Weltgebetstag der Sloweninnen fördert das deutsche Weltgebetstags-Komitee die Arbeit seiner Partnerinnen. „Kommt, alles ist bereit“ unter diesem Motto geht es im diesem Jahr besonders um Unterstützung dafür, dass Frauen weltweit „mit am Tisch sitzen können“. So legten auch die Frauen in Beckum und Oelde-Stromberg Geld zusammen, um besondere Projekte weltweit zu unterstützen. In Slowenien beispielsweise die Organisation “Kljuc”, zu deutsch “Schlüssel”, um Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, ein Angebt zu machen.
Slowenische Frauen jeden Alters erzählen in einfühlsamen Lebensbeschreibungen von schweren Zeiten für Christinnen und Christen aus der Zeit, als in Slowenien – als einem Teil des kommunistischen Jugoslawiens – jegliche Religionsausübung unterbunden war. Ohne Zugang zur Bildung und finanzieller Unterstützung mussten viele Frauen und Männer das Land verlassen und sich im reichen Nordeuropa als ungeliebte Gastarbeiter verdingen. Aus den eigenen Erfahrungen heraus rufen die Slowenien ihren Schwestern zu, eine offene und einladende Haltung zu allen, die heute flüchten müssen zu entwickeln und aktiv auf den fremden Menschen zuzugehen.
Weitere Frauenschicksale erzählen von der Schwierigkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren oder was es heißt, zur Minderheit der Roma zu gehören. Auch unter Alkoholmissbrauch in seinen beziehungszerstörerischen Ausmaßen leiden nicht nur Frauen in Slowenien. All diese Frauen appellierten an ihre Schwestern weltweit, das eigene Herz zu öffnen und Aktionen der ermutigenden Gemeinschaft ins Leben zu rufen. Nach den musikalisch hörenswert begleiteten Gottesdiensten nahmen die Deutschen Frauen ihre slowenischen Schwestern beim Wort! Sowohl im Beckumer Pfarrheimals auch in Stromberg luden die Vorbereitungskreise zu Kaffee und Kuchen oder anderen handgemachten Köstlichkeiten und lebten das Motto des Weltgebetstages “Kommt, es ist alles bereit!” (CG)