Kunst trifft Kirche

Programme von Kleinkunst bis Konzert in der Nacht der offenen Kirchen

Pfarrerin Birgit Schneider, Sebastian Wewer und Kirsten Gerndt freuten sich über die gut besuchte Chorprobe zur Taizé-Andacht in der Nacht der offenen Kirchen.

Konzentriert proben an die 100 Sängerinnen und Sänger für die Taizé-Andacht.

Sebastian Wewer und Kirsten Gerndt führen die Sängerinnen und Sänger mit Witz und Freude durch die Chorprobe.

Pronto Mulino spielten Weltmusik in der Kirche Ummeln.

Die Jungen und Mädchen der Chorschule Brackwede begeistern unter anderem mit Trommeln.

Die Gruppe der Chorschule Brackwede tanzt im Altarraum ohne Schuhe. Fotos: fra

KIRCHENKREIS – An den Veranstaltungen zur Nacht der offenen Kirchen in den Kirchengemeinden Beckum, Brackwede und Ummeln des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh nahmen im Schnitt 130 Besucherinnen und Besucher teil. Insgesamt kamen zur siebten Nacht der offenen Kirchen in Westfalen und Lippe fast 26.000 Menschen. In der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag lockten die Gemeinden wieder mit vielfältigen kulturellen Programmen.

Taizé-Andacht mit Lichtinstallation
In der Christus-Kirche in Beckum bereiteten sich zwischen 18 und 21 Uhr mehr als 100 sangesfreudige Gäste auf eine Taizé-Andacht vor. Unter der Leitung von Kirchenmusiker Sebastian Wewer und Kirsten Gerndt, Leiterin des Ökumenischen Chores der Gemeinde, führten die Sängerinnen und Sänger mit Witz und Können durch das geplante Gottesdienst-Programm.
Die Christus-Kirchengemeinde nahm zum dritten Mal an der Nacht der offenen Kirchen teil. Und wie die anderen beiden Mal auch, stand diesmal die Musik im Vordergrund. Den Kirchraum mit Klang zu füllen, gelang den Sängerinnen und Sängern hervorragend. Das Publikum war bunt gemischt. „Hier sitzen viele, die ich sonst aus der Gemeinde nicht kenne“, freute Pfarrerin Birgit Schneider, dass die Einladung zum Mitsingen und Mitfeiern offensichtlich weit über die Gemeinde hinaus angekommen ist. Über den ökumenischen Chor waren auch die Glieder der katholischen Gemeinden angesprochen worden, zu kommen.
Geprobt wurde in zwei Einheiten und zwischendurch versammelten sich die Gäste an Stehtischen und in den Kirchbänken bei Speisen und Getränken und tauschten sich nicht nur über die Lieder aus.
Der Abend klang mit einer Andacht mit Lichtinstallation aus. „Wir haben bunte Lichterketten angeschafft, die zu den Jahreszeiten die Kirche in verschiedenfarbiges Licht tauchen“, erzählte Pfarrerin Schneider. Mit der Andacht wurden sie in Betrieb genommen.

Verzaubernder Abend
Das Motto“ Kunst trifft Kirche“ bestimmte den Abend in der Bartholomäuskirche Brackwede. Im Stundentakt wechselten sich die Darbietungen verschiedener Künstlerinnen und Künstler ab. Jung und Alt zeigte sein Können. Die Brackweder Kirchengemeinde war zum vierten Mal aktiv bei der Nacht der offenen Kirchen.
Die Kirche war ab 20 Uhr in pastellfarbenes Licht getaucht. Und bot so gleich für den ersten Künstler, den Pantomimen Andreas Luckey eine angenehme Atmosphäre. Mit einem Augenzwinkern trieb er seine Späße in der ganzen Kirche. Im Laufe des weiteren Abends erschien er immer wieder auf der Bühne und führte so wohl eher unaufgefordert durch das Programm.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Gruppe der Chorschule Brackwede an der Bartholomäuskirche. Die Jungen und Mädchen sangen, tanzten und trommelten sich in die Herzen der Besucherinnen und Besucher. Unter der Leitung Annadora Reimer und mit Unterstützung von Pfarrer Mattias Marks präsentierten die Jugendlichen ihr Können. Sie sangen sowohl Kirchenlieder und anderes, tanzten zu Shalom Alechem (Wir wollen Frieden für alle) und ohne Schuhe im Altarraum. „Wir ziehen unsere Schuhe aus, weil der Altarraum ein heiliger Raum ist“, erläuterte Annadora Reimer dazu. Zum Abschluss ihres Auftrittes füllten die Jugendlichen den Kirchraum mit Trommelklängen: „Kyrie, Sanctus, Amen“ setzten sie mit Trommeln auf verschiedenes Holz und Fußstampfen um – unterstützt durch das Klatschen der Gäste.
Nach einer Pause, in der Zeit zum Gespräch bei Gebäck und Getränken sowie zu einer Turmbesteigung war, verzaubert Karlheinz Knauer die Besucherinnen und Besucher. Immer wieder verblüffte er nicht nur diejenigen, die er aus dem Publikum zu sich auf die Bühne holte. Ihm folgte das Duo Ludewig & Laurenz mit Gesang, Querflöte und Gitarre. Der Abend endete auch hier mit einer Taizé-Andacht.

Weltmusik in der Kirche
Laienmusiker aus dem Umfeld der Kirche lockten in Ummeln Besucherinnen und Besucher an. Die Gruppe Pronto Mulino präsentierte „Weltmusik im Kirchenschiff“. Mit diesem Programm nahm die Kirchengemeinde Ummeln zum vierten Mal an der Nacht der offenen Kirchen teil.
Die elf Musikerinnen und Musiker spielten Klassiker der Filmmusik, Traditionelles aus der ganzen Welt, Klezmer und Popsongs, alte Schlager, Chansons und eigene Kompositionen mit und ohne Gesang. Mit dem Programm sprach die Gemeinde eine Vielzahl von Gruppen an. „Wir wollen Menschen miteinander ins Gespräch bringen“, erläuterte Pfarrerin Annette Kleine und freute sich, dass sogar ein paar Flüchtlinge mit ihren Paten gekommen waren.  
Zwischen den beiden Musikblöcken waren die Gäste zu Gesprächen und Getränken in das Gemeindehaus eingeladen. Auch hier endete der Abend mit einer Andacht und einem Nachtsegen.  (fra)