Bielefeld. „Die diesjährige Landessynode findet in bewegenden Zeiten statt“, so der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst in seinem Grußwort an die Synodalen der Evangelischen Kirche von Westfalen. Der Ministerpräsident übersandte seinen Gruß zum Beginn der Synodentagung am Sonntag, 12. Juni, per Videobotschaft. Aus terminlichen Gründen musste er auf einen Besuch in Bielefeld verzichten.
Wie auch die Bielefelder Bürgermeisterin Karin Schrader, der Weihbischof des katholischen Bistums Essen Wilhelm Zimmermann, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland Thorsten Latzel und Kirchenrat Tobias Treseler als Vertreter der Lippischen Landeskirche verwies der Ministerpräsident in seinem Grußwort auf den aktuellen Krieg in der Ukraine und die Coronapandemie, die seit mehr als zwei Jahren das Zusammenleben beeinträchtige. Wüst dankte den Kirchen in NRW für ihren Einsatz bei der Begleitung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine.
Als eine der größten Herausforderung unserer Zeit bezeichnete Hendrik Wüst den Klimaschutz. „Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind Hauptthemen Ihrer Synode, darüber freue ich mich sehr“, sagte der Ministerpräsident. „Denn es geht um nichts Geringeres als die Bewahrung der Schöpfung – auch und gerade für die kommenden Generationen.“
Auf den Schwerpunkt Klimaschutz wies auch Bielefelds Bürgermeisterin Karin Schrader hin. Sie hob die vielfältigen klimaschützenden Bemühungen und Maßnahmen der Stadt hervor. So habe sich Bielefeld das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu sein.
Der katholische Weihbischof Wilhelm Zimmermann legte in seinem Gruß an die westfälischen Synodalen ein Hauptaugenmerk auf das Miteinander in der Ökumene. Er nannte zahlreiche Projekte, in denen Ökumene in Nordrhein-Westfalen erfolgreich verwirklicht werde, vom konfessionell-kooperativen Religionsunterricht über die Telefon-, Krankenhaus- oder Militärseelsorge bis hin zur neuen Kooperation bei der Ausbildung von Kirchenmusiker*innen. „Als katholische Bistümer wissen wir, dass wir in Ihrer westfälischen Landeskirche dabei einen verlässlichen Partner haben“, bekräftigte der Weihbischof.
Eine gute Kooperation und gemeinschaftliche Projekte hob auch Kirchenrat Tobias Treseler von der benachbarten Lippischen Landeskirche hervor. „Vom Evangelischen Büro und der gemeinsamen Medienarbeit mit dem Evangelischen Pressedienst und dem Evangelischen Presseverband in Westfalen und Lippe über Bildungsarbeit, die gemeinsame Ausbildung der Theologinnen und Theologen sowie Vereinbarungen zu Supervision und Gemeindeberatung und vielem mehr spannt sich ein weiter Bogen“, so Treseler. Als höchstes Lob im „eher natürlichen Naturell“ in Westfalen und Lippe nannte der Kirchenrat mit einem Augenzwinkern die Feststellung: „Da kannst du nichts gegen sagen.“
Auch der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland Thorsten Latzel dankte in seinem Grußwort für die gute, geschwisterliche Zusammenarbeit der evangelischen Schwesternkirchen in Nordrhein-Westfalen. Latzel hob insbesondere das gemeinsame Vorgehen der westfälischen und der rheinischen Kirche bei der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt hervor. Die westfälische Synode befasse sich bei ihrer Sitzung mit wichtigen Fragen, die auch die rheinische Kirche umtrieben, sagte Latzel. „Wir freuen uns auf viele mutige und geistliche Anregungen, die wir aus Ihrer Tagung mitnehmen können“, so der Präses, der zum ersten Mal in Präsenz einen Gruß der rheinischen Kirche in Bielefeld überbrachte.
Die Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen findet noch bis zum Mittwoch, 15. Juni in Bielefeld statt. (ekvw)
Weitere Infos unter: www.landessynode.de