Martin Luther stand auf vielfältige Weise auf der Tagesordnung

Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh tagt im Kreishaus

Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh kam im Kreishaus zu ihrer Sommersitzung zusammen.

Über den Gastreferenten Pfarrer Dr. Christoph T. Nooke (mitte) freuten sich Superintendent Frank Schneider (rechts) und Pfarrer Jens Hoffmann. Fotos: KKGT/fra

KIRCHENKREIS GÜTERSLOH – „Frei nach Luther“ – heißt das Motto des Kreiskirchentages, den der Evangelische Kirchenkreis Gütersloh am 2. Juli aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums feiert. So stand der Reformator Martin Luther dann auch im Mittelpunkt der Kreissynode, dem Kirchenparlament des Kirchentages, das vor kurzem im Kreishaus in Gütersloh zusammenkam. Neben dem Bericht des Superintendenten standen turnusmäßig die Berichte aus den 17 Kirchengemeinden auf dem Programm. Vor den Berichten hörten die rund 100 anwesenden Synodalen ein Referat von Pfarrer Dr. Christoph Nooke zum Thema „Dimension der Freiheit. Erkundungen bei Martin Luther“.

Der Referent ist Dozent am Seminar für Kirchengeschichte der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster. Er bezeichnete das Wirken Luthers als „erstes Medienphänomen der Geschichte“, denn der Reformator habe vor allem über seine Schriften in die Breite gewirkt. Freiheit sehe Luther vor allem in der Beziehung zwischen Jesus Christus und dem einzelnen Menschen, so Nooke. Es sei die Beziehung zwischen „dem verlorenen Menschen und dem rettenden Gott“, die Trost, Zuversicht und Heil vermittle. Luther habe durch die Lektüre der Bibel erkannt, dass sein Gewissen an Gott gebunden sei und nicht an die Kirche. Was im 16. Jahrhundert revolutionär war, denn „die Kirche hatte damals immer recht“.

Nach dem Vortrag über Luther schlossen sich Hinweise zum bevorstehenden Kreiskirchentag am 2. Juli in der Gütersloher Innenstadt an. Projektleiter Pfarrer Jens Hoffmann stellte das druckfrische Programmheft vor und erläuterte Auf- und Abbau für die teilnehmenden Projekte. Er lud noch einmal herzlich zu dem großen Fest ein.

Superintendent Frank Schneider begann seinen Bericht mit einem Lutherzitat und blickte dann auf alle kreiskirchlichen Aufgabenbereiche. Er fragte kritisch, „würde ich, wenn ich nicht Pfarrer wäre, unsere Gottesdienste besuchen?“ und forderte „Strahlkraft“ ein. Es sei eine Anfrage an alle und eine große Aufgabe für alle, zu lernen, wieder um Menschen zu werben.“ Im Blick auf Diakonie und Seelsorge freute er sich, dass die Krankenhausseelsorge im Klinikum Bielefeld und in den beiden Kliniken in Gütersloh „gut besetzt“ sind. Mit der Errichtung der freiwilligen Trägerschaft für Tageseinrichtungen für Kinder ist, so Schneider weiter, „eine wichtige Etappe“ geschafft. Nach der Berufung der Geschäftsführung startet der Verband im Sommer mit 19 Einrichtungen aus den Kirchengemeinden Gütersloh und Brackwede. Auch Superintendent Schneider lud herzlich zum Kreiskirchentag am 2. Juli in die Gütersloher Innenstadt ein.

Die beiden Verwaltungsleiter Bernd Zirbes und Jürgen Jurczik berichteten dann über den Stand der Dinge im neuen Evangelischen Kreiskirchenamt (EKKA). Der Um- und Anbau schreite voran, so dass im Herbst die Mitarbeitenden, die zurzeit noch im Kreiskirchenamt in Paderborn arbeiten, mit ihre Büros nach Gütersloh in die Moltkestr. 10  einziehen können. (fra)