Mit der ganzen Welt verbunden

Nachruf auf Wolfgang Schröder

Wolfgang Schröder (Foto: privat)

KIRCHENKREIS GÜTERSLOH – Wolfgang Schröder, der langjährige Vorsitzende des Tansania-Arbeitskreises im Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh, verstarb nach längerer, schwerer Krankheit am 30. September. Mehr als 15 Jahre leitete er mit hohem zeitlichen und persönlichen Einsatz den Arbeitskreis, bereitete Begegnungsreisen von und nach Tansania vor und war im Kirchenkreis Gütersloh und der Karagwe Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania wichtiger und geschätzter Gesprächspartner für alle Anliegen der Partnerschaft.

Gemeinsam mit seiner Frau Heidi öffnete er sein Haus nicht nur für Gäste aus Tansania. „Karibu – Willkommen“ lebte er im Alltag. Die intensiven Kontakte zu kirchenleitenden und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in den Partnerkirchenkreisen Kyerwa und Murongo förderten eine vertrauensvolle Entwicklung der partnerschaftlichen Beziehungen auf Augenhöhe.
Sein wertschätzender, annehmender und offener Umgang mit Menschen schaffte Vertrauen und Verlässlichkeit, durch die sich in vielen Gesprächen Ideen entwickeln konnten. Sein ruhiger, differenzierter Blick prägte die kreiskirchliche Partnerschaft in besonderem Maße. Sein Umgang mit Spendenmitteln war von einem hohen Anspruch an Transparenz geprägt. Der Kirchenkreis Gütersloh ist sehr dankbar für sein langjähriges Engagement.

Wolfgang Schröder wird am 26. November 1949 in Gadderbaum (Bielefeld) geboren und wächst mit einem Bruder in Verl auf. Als er 16 Jahre alt ist, verstirbt der Vater. Die Mutter kümmert sich um die beiden Jungen und um beide Großmütter, die alle zusammen in einem Haushalt leben. Nach dem Abitur (Ev. Stiftisches Gymnasium Gütersloh) schließt Schröder das Studium an der Pädagogischen Hochschule Bielefeld an. Er wird dann als Lehrer an der Ketteler-Hauptschule Wiedenbrück (1972 – 1992) und der Matthias-Claudius-Hauptschule Rheda (1992 – 2012, ab 1996 als Konrektor) tätig.
1975 lernt Schröder seine Frau Heidi als Kollegin an der Ketteler-Schule kennen, 1976 heiraten die beiden in Rheda. Die beiden Kinder Kristina und Jochen werden geboren. Zur Familie gehören heute die Schwiegerkinder Arno und Veronika mit den Enkeln Hannes, Oskar und Hanna. 1982 erfolgte der Umzug ins neue Haus nach Verl.
In seiner Freizeit ist Wolfgang Schröder mit der ganzen Welt verbunden als Amateurfunker. Seit 1978 ist Schröder in mehreren Gremien des Personalrats unterwegs, 16 Jahre als Vorsitzender des Bezirkspersonalrats in Detmold.
Mehr als 20 Jahre ist er Mitglied im Tansania-Arbeitskreis, 15 Jahre lang als Vorsitzender. In seinem unermüdlichen Einsatz für das Netzwerk Nkwenda ist ihm die (Aus-)Bildung der jungen Menschen dort besonders wichtig. Das Ehepaar Schröder ist gerne gereist, als besonders prägend beschreibt er die Reisen nach Tansania (2014) und Israel (2013)
Als Wolfgang Schröder schwer erkrankte, konnte er im Hospiz in Gütersloh „zur Ruhe kommen und Kraft tanken“. „In seiner klaren und bescheidenen Art sprach er über die letzte Zeit des Lebens“, erinnert sich Pfarrer Dietrich Fricke in seiner Traueransprache. Am 30. September ging Wolfgang Schröder in die Ewigkeit ein. Am 26. November wäre er 68 Jahre alt geworden.         Dietrich Fricke/Achim Jung


Kasten: Der Tansania-Arbeitskreis
KIRCHENKREIS GÜTERSLOH – Eine Kirchengemeinde ohne ökumenischen Horizont ist nur ein kirchlicher Ortsverein. Auch die Gemeinden des Kirchenkreises Gütersloh verstehen sich als Teil der weltumspannenden Kirche Jesu Christi, in der Menschen aller Rassen, Sprachen und Kulturen in der Einheit des Glaubens zusammengehören.
Darum hat die Kreissynode Gütersloh am 18. August 1979 beschlossen, partnerschaftlichen Beziehungen zum Kirchenkreis Kyerwa in Tansania zuzustimmen. Dieser Kirchenkreis in Tanzania wurde später geteilt in Kyerwa und Murongo.
Die Partnerschaft wird seit 1980 nach dem Motto „Miteinander leben – voneinander lernen“ verwirklicht durch Fürbitte, Austausch geistlicher Erfahrungen, gegenseitige Besuche und persönliche Kontakte, Briefwechsel, Postsendungen, Kollekten und Sammelaktionen im Kirchenkreis Gütersloh für Fördermaßnahmen, z. B. die Ausbildung von Jugendlichen in Schule und Beruf, Unterstützung von Aids-Waisen, Verbesserung der Wasserversorgung, Förderung der medizinischen Versorgung etc.        (Achim Jung)