Mit Kompetenz und Lebensfreude

Bis zum 12. Mai: Ausstellung „Mirjams Paukenschlag“ in der Stadtbibliothek Gütersloh

Die Pfarrerinnen Beate Balzer, Scriba Anke Leuning sowie Berthild Boueke von Waldthausen (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. Knapp 30 interessierte Frauen - und auch ein Mann – kamen am vergangenen Samstag zur Vernissage der Ausstellung „Mirjams Paukenschlag – die Erfolgsgeschichte der Feministischen Theologie“ in die Stadtbibliothek Gütersloh. Auf 19 großformatigen Bahnen zeigt sie Ausschnitte der Geschichte der Feministischen Theologie. Sie gibt einen Einblick in die Frauenbewegung, der das Pfarramt, die Sprache im Gottesdienst, die theologische Forschung und vieles mehr verändert und bereichert hat.

 

Grüße des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh überbrachte Pfarrerin Anke Leuning. Die Scriba (Schriftführerin des Kreissynodalvorstands und somit zweite stellvertretende Superintendentin) erinnerte daran, dass die Frauengeschichte lange wenig beachtet, an den Rand gedrängt und verfälscht wurde. Sie selbst habe die biblische Prophetin Mirjam zunächst lediglich als Schwester des „Helden“ Mose, der Israel aus Ägypten führte, kennengelernt. Es fühle sich gut an, Teil einer Erfolgsgeschichte zu sein. Aber: „Wir haben noch nicht alles erreicht.“ Leuning würdigte die vielen engagierten Frauen in der Kirche. „So können wir – wie Mirjam – mit unserer von Gott geschenkten Kompetenz, Lebendigkeit und Lebensfreude unserer Kirche ein Gesicht geben.“

 

Pfarrerin Beate Balzer, die Frauenbeauftragte des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh, eröffnete die Ausstellung. „Feminismus“ sei für viele ein Reizwort, daher spreche sie statt von „feministischer“ lieber von „frauenbewusster“ Theologie. Die starke Mirjam, die zur Pauke greife, sei ein Vorbild auch für Frauen von heute. Trommlerinnen aus Bielefeld unterstrichen die Botschaft musikalisch. Mit humoristischen Versen schilderte Pfarrerin i.R. Berthild Boueke von Waldthausen, wie sich die Frauen das Pfarramt erkämpften.

 

„Mirjams Paukenschlag“ wird verantwortet von der Frauenbeauftragten und dem Ausschuss für die Arbeit mit Frauen des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem Bezirksverband Gütersloh der Evangelischen Frauenhilfe und der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh, Region Mitte. Sie ist noch bis zum 12. Mai im ersten und zweiten Obergeschoss der Stadtbibliothek Gütersloh zu sehen.

 

Am Mittwoch, 2. Mai wirft Dr. Aurica Nutt (Universität Münster) einen Blick aus katholischer Perspektive auf die Feministische Theologie. Ihr Vortrag unter der Überschrift „Viel erreicht – und noch viel vor!“ beginnt um 19.30 Uhr im zweiten Obergeschoss der Stadtbibliothek. Der Eintritt ist frei.

kj