„Mit Leib und Seele“

Jesus-Christus-Kirche Sennestadt: Pfarrer Jens Hoffmann feierlich ordiniert

Volker Gravemeier, Superintendent Frank Schneider, Jens Hoffmann und Wilhelm Zahn (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Sennestadt. Das gibt es nur einmal im Leben eines evangelischen Geistlichen: In einem feierlichen Gottesdienst in der Sennestädter Jesus-Christus-Kirche wurde Jens Hoffmann jetzt ordiniert. Superintendent Frank Schneider berief den 33-Jährigen offiziell zur öffentlichen Verkündigung des Evangeliums. Vor Gott und der Gemeinde bezeugte Hoffman seine Bereitschaft, dieses Amt anzunehmen. Für einen würdigen musikalischen Rahmen sorgten die Evangelische Kantorei, Sopranistin Anna-Sophie Brosig sowie der Bläserkreis Sennestadt.

„Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ (Hiob 19,25) ist nicht nur Tauf- und Konfirmationsspruch Hoffmanns, Schneider sprach ihm dieses Bekenntnis Hiobs  auch zur Ordination zu. Der Superintendent stellte den Pfarrer als Ostwestfalen mit „Bodenständigkeit und Beharrlichkeit“ vor und würdigte sein Engagement in der Wissenschaft wie in verschiedenen Gremien. Für den Pfarrdienst bringe er „tolle Qualitäten“ mit: theologische Sprachfähigkeit, menschliche Zugewandtheit, einen klaren Blick für Strukturen und Musikalität. Gemeinsam mit den Sennestädter Gemeindepfarrern Volker Gravemeier und Wilhelm Zahn und weiteren Helferinnen und Helfern legte Schneider Hoffmann die Hände auf und segnete ihn für einen Dienst.


In den Mittelpunkt seiner Predigte über die Taufen Jesu (Matthäus 3,13-17) stellte Hoffmann die Gerechtigkeit Gottes. Sie sei zum einen sein „Versprechen, dass wir einmal wieder heil sein werden“, zum anderen die „Aufforderung zur demütigen Annahme von Gottes Plan für unser Leben.“


Jens Hoffmann bezeichnet sich selbst als „Seelsorger mit Leib und Seele“. In der Evangelischen Kirchengemeinde Sennestadt fühlt er sich „sehr, sehr wohl“, sagt er. Vorerst bis 2017 wird er Volker Gravemeier und Wilhelm Zahn unterstützen. Derzeit ist er in allen Bereichen tätig mit Ausnahme der Konfirmandenarbeit. „Es geht mir nicht darum auszuleben, was mir Spaß macht, sondern darum, was hier gebraucht wird.“


Zu Empfang im Gemeindehaus kamen neben etlichen Gemeindegliedern auch Familienangehörige, Freunde und Weggefährten zusammen. Jens Hoffmann zeigte sich gerührt über viele anerkennende Worte und liebevoll ausgesuchte Geschenke: „Ich bin wirklich dankbar und mir fehlen ab jetzt die Worte.“

kj

Lebenslauf Jens Hoffmann

Jens Hoffmann wurde 1981 in Halle (Westf.) geboren und wuchs in Hesseln, Hörste und Versmold in einem naturwissenschaftlich geprägten Elternhaus auf. Schon im (katholischen) Kindergarten interessierte er sich für biblische Geschichten, im Konfirmandenunterricht setzte er sich auch intensiv mit dem Katechismus Martin Luthers auseinander. Später engagierte er sich unter anderem beim CVJM und in der Kirchengemeinde. Er überlegte zunächst, ein Lehramtsstudium (Mathe und Geschichte) aufzunehmen, entschied sich nach dem Abitur jedoch für das Theologiestudium an der Wilhelms-Universität Münster.

Hoffmann spielt Klavier, Gitarre, Bass und Saxofon. Zur Finanzierung des Studiums musizierte er oft auf Hochzeiten. „Dabei musste ich auch vor Publikum reden, das kommt mir jetzt als Pfarrer zugute.“

Sein Vikariat hat Hoffmann bei Pfarrer Marco Beuermann in der Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück absolviert. Im Anschluss arbeitete er ein Jahr lang wissenschaftlich im Seminar für Kirchengeschichte an der Universität Münster. Seit knapp drei Jahren engagiert er sich ehrenamtlich als Notfallseelsorger im Kreis Gütersloh. Im April vergangenen Jahres kam er zunächst als Vertretung für Volker Gravemeier nach Sennestadt.


Hoffmann ist verheiratet, seine Frau Nicole ist derzeit Vikarin in der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh. Das Paar hat zwei Söhne: Felix Jonathan (8) und Julian David (4).

kj