Mit Paaren im Gespräch

Ökumenischer Kirchenstand informierte auf der 17. Gütersloher Hochzeitsmesse über kirchliche Trauung

Eingespieltes Team: Matthias Stumpe, Erika Engelbrecht und Heinz-Georg Meyer (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. „Nehmen Sie an unserer Trendabstimmung teil“ – mit charmantem Lächeln drückt Matthias Stumpe einem jungen Paar zwei bunte Plastikbälle in die Hand. „Was hält Paare zusammen?“ Erst zögern die beiden und lachen verlegen über die Auswahlmöglichkeiten. Sind „Treue und Vertrauen“ wichtiger als „gemeinsame Werte“? Schon sind sie im Gespräch mit dem Referenten des Dekanats Rietberg-Wiedenbrück. Die beiden sind evangelisch, also holt Stumpe Karin Schütz dazu. Die ist eigentlich seit Jahren im Ruhestand. Sie weiß aber genau, was ein Paar tun muss, um sich evangelisch trauen zu lassen. Und sie hat Spaß daran, mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Die 17. Hochzeitsmesse nutzten über 2000 Besucher, um sich in der Gütersloher Stadthalle rund um den schönsten Tag im Leben zu informieren. Neben Brautausstattern, Juwelieren, Fotoateliers und Friseurstudios, Hochzeitskutschenverleih und mobiler Disco haben seit 13 Jahren auch die beiden großen Kirchen einen gemeinsamen Stand. Das hat sich bewährt, denn oft kommen gemischt konfessionelle Paare.


„Können wir in einer anderen Kirche als in unserem Wohnort heiraten?“ „Dürfen wir unseren eigenen Pfarrer mitbringen?“ „Kostet eine Trauung etwas?“ Die meisten dieser Fragen können Karin Schütz, Heinz-Georg Meyer sowie die Pfarrerinnen Erika Engelbrecht und Kerstin Jacobsen aus dem Stegreif beantworten. Denn seit Jahren teilen sie sich den Standdienst auf der Messe. Ab und zu staunen sie aber immer noch über die Wünsche der Paare. Etwa wenn sie (evangelisch) und er (konfessionslos) sich partout nach katholischem Ritus trauen lassen wollen. Ein anderes Paar verkündet stolz, die gesamte Trauung schon durchgeplant zu haben. Dann stellt sich heraus: Die beiden haben vergessen, im Gemeindebüro anzufragen, ob die Gütersloher Apostelkirche an „ihrem“ Termin noch frei ist…


Der Kirchenstand ist gut besucht, so dass die Zeit rasch vergeht. Und wenn mal keine „Kundschaft“ in Sicht ist, plaudert man ein wenig mit anderen Ausstellern. Kerstin Jacobsen freut sich besonders, dass der Stand in diesem Jahr direkt neben dem Standesamt platziert wurde. „Standesamtliche und kirchliche Trauung gehören zusammen“, findet sie. Auch Heinz-Georg Meyer findet es wichtig, sich auf der Messe zu präsentieren. Er ist im evangelischen Gemeindebüro Gütersloh für die Anmeldung von Amtshandlungen zuständig. „Seit ein, zwei Jahren haben wir wieder mehr kirchliche Trauungen“, freut er sich. Dass er im nächsten Jahr wieder dabei ist, ist für ihn selbstverständlich.

kj