Nachhaltig und glaubwürdig wirtschaften in Kirche

Kirchengemeinden erhalten Rezertifizierungen für Umweltmanagement

Feiern am 4. September die Rezertifizierung ihrer Gemeinden mit dem Grünen Hahn (hinten, von links): Gütersloh, Region Nord: Dieter Goecke (Umweltteam, Umweltschutzbeauftragter der KG Gütersloh), Gütersloh, Region Süd: Jan Elliger (Umweltteam), Umweltamt Stadt Gütersloh: Bernd Schüre, Friedrichsdorf: Hans-Ulrich Birke (Umweltteam), Dr. Gunnar Waesch, Umweltreferent des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh, (vorne, von links): Friedrichsdorf: Pfarrerin Dorothee Antony, Gütersloh, Region Mitte: Pfarrerin Erika Engelbrecht, Umweltausschuss: Anna Becker (stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses). Foto: (fra)

GÜTERSLOH – „Wir nehmen Umweltschutz auf allen Ebenen ernst“, sagt Frank Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh. „Einige Kirchengemeinden zei-gen dies, indem sie das kirchliche Umweltmanagement ‚Der Grüne Hahn‘ umsetzen.“ In den vergangenen Wochen haben die Kirchengemeinde Friedrichsdorf sowie die Regionen Nord, Mitte und Süd der Kirchengemeinde Gütersloh ihre Rezertifizierungen für den „Grünen Hahn“ beantragt und nun erhalten. Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) verleiht das Zertifikat an Kirchengemeinden, die nach den Richtlinien dieses Zertifikats Einsparungen in den Bereichen Energie, Abfall und Wasser erzielen und die ökologisches und nachhaltiges Handeln in ihren Arbeitsbereichen umsetzen. Der „Grüne Hahn“ setzt die Europäische Öko-Audit-Verordnung EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) um.

„Mit dem ‚Grünen Hahn‘ zeigen unsere Kirchengemeinden, dass sie nachhaltig und glaub-würdig wirtschaften“, erläutert Umweltreferent Dr. Gunnar Waesch. Er betont aber auch, dass nicht nur die zertifizierten Kirchengemeinden im Kirchenkreis Umweltstandards einhalten. In seinem Aufgabenbereich hat er Einblick in das Wirtschaften aller 17 Gemeinden.

In der Evangelischen Kirche von Westfalen gibt es das kirchliche Umweltmanagementsystem „Der Grüne Hahn“ seit 2003. Bislang haben es mehr als 100 Kirchengemeinden westfalenweit und neun Kirchengemeinden im Kirchenkreis Gütersloh eingeführt. Nach einer ersten Zertifi-zierung kann eine Gemeinde nach vier/fünf Jahren eine Rezertifizierung beantragen und so ihr Engagement für die Bewahrung der Schöpfung nach außen deutlich machen.

Generell dienen Managementsysteme dazu, bestimmte Aufgaben umfassend zu beschreiben und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. „Der Grüne Hahn“ soll eine Verbesserung der Um-weltauswirkungen in kirchlichen Einrichtungen erreichen. Seine Ziele werden durch systema-tische Vorgehensweise erreicht: Die Problemfelder vor Ort werden analysiert, Lösungsmög-lichkeiten aufgezeigt und der Erfolg ihrer Umsetzung evaluiert. Hierfür gibt es einen genauen Ablaufplan. Beteiligte Kirchengemeinden können sich nach erfolgreicher Umsetzung von einem unabhängigen Gutachter zertifizieren lassen und das EU-Zertifikat EMAS III „Geprüf-tes Umweltmanagement“ erhalten.

Der „Grüne Hahn“ hat in erster Linie Einsparungen in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall zum Ziel. Er berücksichtigt aber auch weitere Bereiche wie den Schutz biologischer Vielfaltund den Einkauf von umweltfreundlichen oder fair gehandeltenProdukten. Wichtig ist auch, dass ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird. Kirchengemeinden, die sich beteiligen, leisten also einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung. Der Hahn – ein christliches Symbol für Wachsamkeit – ist auf vielen Kirchtürmen zu sehen. Grün ist die Farbe der Natur und symbolisiert Hoffnung. (fra)

Weitere Informationen zum Projekt „Der Grüne Hahn“ im Internet: www.gruener-hahn.net.