Neue Wege in Vielfalt

Zum „Tag des Friedhofes“ stellt die Kirchengemeinde Beckum das neue Kolumbarium vor

Großes Interesse beim „Tag des Friedhofes“ in Beckum an der Hammer Straße: Pfarrer Karsten Dittmann (rechts) stellte Besuchergruppen das neue Kolumbarium vor und beantwortete Fragen rund um Tod und Bestattungsformen. Fotos: CG

Eine weitere Urnenbestattungsform ist als Erdbestattung mit der Nennung des Verstorbenen auf einer nahen Stele möglich. Orte für Blumen und Kerzen sind ganz in der Nähe.

BECKUM – „Wie auch bei kirchlichen Handlungen rund um Taufe, Konfirmation oder Trauung werden die Wünsche bei Abschied und Bestattungen immer individueller“, sagt Pfarrer Karsten Dittmann am Rande des „Tag des Friedhofes“ auf dem 22.000 Quadratmeter großen Gelände an der Hammer Straße in Beckum. Zwischen 11 und 15 Uhr informierten sich etwa 60 Beckumer über die neuen Möglichkeiten. Ganz informativ stellten die Verantwortlichen die bisher schon große Bandbreite von Möglichkeiten bei Bestattungsformen vor und bieten durch das neue Kolumbarium eine weitere individuelle Grabform. In polierten Granit-Stelen mit Grabnischen können bei entsprechender Größe bis zu vier Urnen eingestellt werden.

Innerhalb des großen Wandels bei Bestattungen wolle man als Kirchengemeinde weniger vorschreiben, sondern die Betonung auf den Friedhof als würdevollen Gedenkort legen, so Dittmann und Hubert Ingenhorst, im Presbyterium verantwortlich für Friedhofsangelegenheiten. Dabei sei der Prozess der Veränderung auch noch nicht zu Ende. Im Laufe des nächsten Jahres soll ein lichter Hain mit Wegen angelegt werden, wo zukünftig Urnenbestattungen am Baum möglich werden. Die Varianten bei einer Urnenbestattung jenseits des Kolumbariums reichen heute schon von Wahlgräbern mit und ohne Pflege bis hin zur Erdbestattung an einer Stele.

Der heutige Friedhof an der Hammer Straße wurde 1898 angelegt und im Laufe der Jahrzehnte immer wieder erweitert. Heute präsentiert sich der Friedhof als kleiner Park, wie ein Gleichnis für den Paradiesgarten. Friedhofswärter Walter Kraßort sorgt liebevoll dafür, dass gepflegte Vielfalt den Friedhof zu einem Besinnungs- und Wandelort in der Stadt werden lässt. Die zahlreichen Sitzmöglichkeiten laden ein zu rasten, sich zu begegnen und der Trauer Raum zu geben. Das bieten auch der große weite Platz vor der Trauerhalle sowie der offene Bereich am Eingang. Besucherinnen und Besucher können überall den Blick frei auf das große Gelände schweifen lassen. Um den parkähnlichen Gartencharakter nicht zu stören, sind Grabplatten, Kies und Steine als Abdeckung für ein selbst gepflegtes Grab nicht erlaubt.

Bei den Fragen der Besucherinnen und Besucher am Tag des Friedhofs standen zwei Aspekte im Vordergrund: Was ist mit der Pflege und wie teuer ist die eine oder andere Bestattungsform? Generell gilt Urnenbestattungen sind preiswerter als Sarglegungen und alle neueren Angebote nehmen den Angehörigen teilweise oder ganz die Pflicht zur regelmäßigen Pflege ab. „Allerdings, das neue Kolumbarium fügt sich zwar sehr gut ein, ist aber teurer“, so Karsten Dittmann. Für einen grundsätzlichen Überblick aller Grabmöglichkeiten an der Hammer Straße gibt es einen aktuell zum „Tag des Friedhofes“ erstellten Flyer. Wer genauere Beratung wünscht, kann unter 02521 829 746-0 im Gemeindebüro bei Bettina Stoffers einen Termin vereinbaren.

Während anfangs nur evangelische Christen ihre letzte Ruhe an der Hammer Straße finden konnten, ist der Friedhof heute ein ökumenischer Ort, bei dem Konfessionen oder Religionen keine Rolle mehr spielen.         (CG)