„Neues Gemeindehaus platzte aus allen Nähten“

Um- und Anbau am Schnitkerhaus zum Reformationstag fertig gestellt

 

Architekt Hans Joachim Prüßner übergibt symbolisch den Schlüssel des Gemeindehausses an Baukirchmeister Ralf Manche, Pfarrer Rainer Moritz und Pfarrerin Sarah Töws (von rechts).

Im Namen des Presbyteriums überreichen Antje Telgenkämper (rechts) und Claudia Heimann das Versöhnungs-Kreuz an das Rhedaer Pfarrteam. Fotos: Helge Storck

Der Andrang bei der Eröffnung des neuen Gemeindehauses in Rheda am 31. Oktober war riesig.

RHEDA-WIEDENBRÜCK – „Das ist ja schön geworden.“ „Wie hell und lichtdurchflutet der Saal ist.“ „Ich freue mich auf Veranstaltungen im neuen Gemeindesaal.“ „Das alte Schnitkerhaus ist ja kaum wiederzuerkennen.“ „Schön, dass das Schnitkerhaus erhalten wurde.“ Worte der Freude, der Dankbarkeit und positiver Überraschung, die während der Einweihung des neuen Gemeindehauses am Reformationstag immer wieder zu hören waren.

Begonnen hatte der mit Spannung erwartete Tag mit einem von Pfarrerin Sarah Töws und Pfarrer Rainer Moritz gestaltetem Festgottesdienst mit Abendmahl anlässlich „500 Jahren Reformation“ in der Stadtkirche Rheda. Superintendent Frank Schneider hielt die Predigt zum Thema „Einfach frei“ in der übervollen Kirche, die nicht allen hereinströmenden Gästen Platz bieten konnte.

Auszüge aus dem Singspiel „Befreit leben und zuversichtlich glauben“ über Martin Luther, gestaltet von Bärbel Page als Lucas Cranach und Pfarrer Marco Beuermann als Martin Luther umrahmte der Kirchenchor der Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück mit Chorälen aus der Reformationszeit und modernen Liedern. Ansgar Brockamp begleitete am Klavier, Maurice Vaughan auf der Trompete. Die musikalische Gesamtleitung hatte Kantorin Angelika Riegel übernommen.
Nach dem stimmungsvollen und feierlichen Gottesdienst strömte die Gemeinde von der Stadtkirche zum neuen Gemeindehaus, wo bereits sehr viele Gäste warteten. 2012 hatte sich das Presbyterium entschieden, das 1867 errichtete Schnitkerhaus grundlegend zu sanieren und mit einem Anbau zu versehen. 2016 begannen die Bautätigkeiten.

Mit dem gemeinsam gesungenen Kanon „Lobe den Herrn, meine Seele“, der anschließenden Übergabe des Schlüssels durch das Architekturbüro Schmersahl-Biermann-Prüßner aus Bad Salzuflen und dem Haussegen für den neuen Treffpunkt der Kirchengemeinde freute sich die große Festgemeinde auf dem Vorplatz über die lang ersehnte Eröffnung des neuen Gemeindehauses. Das platzte „förmlich aus allen Nähten“, als endlich alle Gäste einen Platz gefunden hatten.

Grußworte und kurze Ansprachen erfolgten unter Moderation von Pfarrer Rainer Moritz durch den Bürgermeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück, Theo Mettenborg, die Presbyterinnen Antje Telgenkämper und Claudia Heimann, den Vorsitzenden des Katholischen Pastoralverbundes Rheda-Herzebrock-Clarholz, Pfarrer Thomas Hengstebeck, die Moscheegemeinde, durch schriftliche Grüße aus der Partnergemeinde Matisi in Lettland und durch Baukirchmeister Ralf Manche. Dieser ließ die 2,5jährige Bauphase Revue passieren und berichtete über viele positive und negative Überraschungen in der für ihn persönlich nicht immer leichten Zeit. Er wies darauf hin, dass noch eine Woche vor der Einweihungsfeier 37 Handwerker in unterschiedlichen Gewerken in dem Gemeindehaus tätig waren. Musikalische Begleitung setzten Gabriele Berger, Martin Ihle und Kantorin Angelika Riegel und das Sax Duos Akzente zwischen den Wortbeiträgen.

Viele schöne Geschenke wurden von Gästen überreicht, darunter „Brot und Salz, eine wunderschön gestaltete Baumscheibe der alten Linde vom Friedhof in Rheda, ein Baum für den Vorplatz und einige willkommene Geldgeschenke.

Pfarrer Rainer Moritz sprach Handwerkern, allen Helfern, Spendern, Bauausschussmitgliedern und dem Architekturbüro und ganz besonders Ralf Manche und Uwe Finken als „Helden der Baustelle“ für unzählige Stunden ehrenamtlichen Engagements im Namen der Kirchengemeinde Dank und Anerkennung aus. Er bat auch um weitere Spenden für die „Aktion Herzenssache“. Etwa 50.000 Euro werden noch benötigt, um die 200.000 Euro zusammenzubekommen, die als Spenden und Zuschüsse für den Um- und Neubau plant sind. Der offizielle Festakt zur Einweihungsfeier endete mit dem gemeinsam gesungenen und von Pfarrerin Kerstin Pilz umgedichteten Gemeindelied „Wir sind Versöhnung...“

Viele ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus der Gemeinde trugen voller Einsatz zum Gelingen der Feier bei, z.B. der syrische Koch Mohammed Shaker und sein Team, das  ein köstliche Büffet hergestellt hatte. Viele Gäste nutzen abschließend die Gelegenheit, sich das umgebaute Schnitkerhaus anzuschauen, sich mit dem neuen Gemeindezentrum vertraut zu machen oder sich an dem Predigt-Slam durch Pfarrerin Stephanie Höhner und an einer Fahrrad Versteigerung zu erfreuen. (Dieckmann