Oelde. Nach fast 28 Jahren hat die Kirchengemeinde Oelde Pfarrer Hartmut Suppliet vor kurzem in den Ruhestand verabschiedet. Presbyter Norbert Sehröder hat ausgerechnet, dass dies 332 Monate sind, in denen Pfarrer Suppliet nicht nur Bewährtes fortgeführt hat. Seit dem 1. Oktober 1994, seinem Dienstbeginn in Oelde, hat er aber auch viele neue Impulse gesetzt, zum Beispiel in Kindergottesdienst und Konfirmandenarbeit.
Dazu gehört auch die Etablierung des Konfi-Camps des Kirchenkreises Gütersloh, das Pfarrer Suppliet mit ins Leben gerufen hat. Seit 2004 sind die Konfis mehrerer Gemeinden in der ersten Woche der Sommerferien zusammen unterwegs – zuerst ging es auf den Priwall an der Lübecker Bucht, dann nach Otterndorf bei Cuxhaven und später zum Frauensee bei Berlin.
Suppliet war aber nicht nur mit den Konfi unterwegs, sondern auch mit vielen Gemeindegliedern: Es gab Seniorenausflüge, z.B. zum Baldeneysee, an die Weser, die Eder-Talsperre und den Biggesee. Studienfahrten und Wochenendfreizeiten führten u.a. nach Heringsdorf, Wittenberg, Luxemburg und Rostock. Die weiteste Reise führte nach Israel.
Der persönliche Kontakt mit Menschen, insbesondere an den Wendepunkten ihres Lebens, war Pfarrer Suppliet immer wichtig. Zahlreich sind die Sitzungstermine nicht nur des Presbyteriums, sondern auch die Gottesdienste in der Friedenskirche, der Stadtkirche und der Christuskirche sowie im Kirchengarten.
Beim Festgottesdienst dankte ihm und seiner Frau Silke Fischer-Suppliet nicht nur die Gemeinde für 332 Monate Dienst in Oelde, sondern auch Pfarrer Frank Schneider, Superintendent des Ev. Kirchenkreise Gütersloh. Schneider betonte, „Die Kirchengemeinde hatte für Sie immer zwei Pole: traditionell, aber auch neugierig, so haben Sie es geschildert.“
Die Anbindung an den Kirchenkreis sei Suppliet wichtig gewesen. So sei er als Jugendpfarrer und als Beauftragter für den Kindergottesdienst im Kirchenkreis und im Westfälischen Verband für Kindergottesdienst unterwegs gewesen.
Die Veränderungen in Gesellschaft und Kirche nicht nur durch die Pandemie sehe und benenne Suppliet deutlich. „Aber unser Auftrag als Christen und als Kirche bleibt“, betonte Superintendent Schneider. Im Blick auf die Umbrüche des Lebens sprach Schneider dem Pfarrer und der Gemeinde Mut zu: „Der Gott des Lebens bleibt an unserer Seite, auch in der kommenden Kooperation der Kirchengemeinden in Oelde und Wadersloh.“
Im Ruhestand will Suppliet segeln, reisen und neue Sprachen lernen. „Enkelkinder erwarten den Besuch ihrer Großeltern“, verriet er. Den Gemeinden Oelde und Waderloh wünscht er „einen guten gemeinsamen Weg.“ (fra)
Lebenslauf
1957 in Berlin geboren, zog Hartmut Suppliet mit seinen Eltern 1962 nach Hagen, wo er die Schule bis zum Abitur besuchte. Den Wehrdienst brach er nach sieben Monaten ab, weil er 1977 ein Theologiestudium begann, somit war er vom Wehrdienst befreit. Suppliet studierte in Münster, Tübingen und Göttingen. Für das Vikariat zogen er und seinen Frau Silke, die er 1982 geheiratet hatte, nach Ochtrup. Seine erste Pfarrstelle trat er 1985 in Raesfeld an. Dort war wegen des starken Zuzugs eine neue Pfarrstelle entstanden.
Nach neun Jahre entschloss sich Hartmut Suppliet zu einer Veränderung und wechselte nach Oelde. So zogen Silke und Hartmut Suppliet mit ihren drei Kindern in das Pfarrhaus hinter der Friedenskirche und war für den Gemeindebezirk Nord zuständig. (fra)