Rheda-Wiedenbrück. Erstmals veranstaltete die Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück ein Tag nur für Mädchen. Unter dem Titel „Mädels only“ widmeten sich die Teilnehmerinnen im Evangelischen Gemeindehaus Rheda Themen, die (nur) Mädchen interessieren.
Aus allen Bezirken hatte die Gemeinde Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren eingeladen. 20 Mädchen aus Rheda, Wiedenbrück, Langenberg und Lintel kamen: „Für das erste Mal gar keine schlechte Zahl“, fand Mitorganisatorin Pfarrerin Sarah Schmidt. „Wir wollen solche Tage in Zukunft häufiger anbieten.“ Ihre Kollegin Kerstin Pilz fügte hinzu, dass „in einem halben Jahr der nächste Mädchentag stattfinden wird.“
In Workshops konnten die Teilnehmerinnen Dinge ausprobieren, Probleme ansprechen oder wertvolle Tipps für ihr weiteres Leben sammeln. „Wir haben versucht, die Workshops so auszuwählen, dass diese Themen haben, die die Mädchen im Zielalter wirklich interessieren“, sagte Pfarrerin Pilz. So lernten die Mädchen während 75 Minuten bei Andrea Wachter einiges über Selbstbehauptung: „Wie sage ich meine Meinung und behaupte sie?“ Die Mädels lernten auch Methoden zur Deeskalation kennen und erfuhren, wie sie merken, ob sie ihrem Gegenüber vertrauen dürfen. Zeitgleich gab Bärbel Page beim Theaterworkshop Infos rund um die eigene Körperbeherrschung und Gelegenheit zum Ausprobieren.
Nach dem Mittagessen blickten die jungen Damen in die Zukunft. „Was will ich einmal werden, was sind meine Träume?“ wurde in einer Berufsberatungsrunde gefragt. Bei Pro Familia aus Gütersloh ging es parallel um Themen wie Verhütung und erste Erfahrungen mit der eigenen Sexualität. Der Nachmittag endete mit einem gemeinsamen Gottesdienst zum Thema „Du bist ein Gott, der mich sieht“.
Die Idee zu dem Mädchentag hatte vor längerer Zeit Presbyterin Regina Dieckmann. Jetzt wurde sie mit Hilfe der Pfarrerinnen Sarah Schmidt und Kerstin Pilz sowie der Presbyterinnen Annegret Walpulski und Andrea Borgmann verwirklicht. Um qualitativ hochwertige Angebote machen zu können, holten sie Expertinnen verschiedener Bereiche mit ins Boot.
Auch ein Jungentag ist geplant. „Das Problem ist nur, dass unsere männlichen Kollegen zurzeit mit der Planung der Sommerfreizeit nach Schweden beschäftigt sind“, informierte Schmidt. Die Fahrt vom 22. Juli bis 2. August nach Skandinavien gehört - wie „Mädels only“ - zu den neuen Angeboten der Jugendarbeit der Versöhnungsgemeinde. „Ich denke“, so Pilz, „solche punktuellen Aktionen sind ein großer Teil der Jugendarbeit der Zukunft.“ Vor allem der Ganztagsschulbetrieb habe die Jugendarbeit stark verändert. Pfarrerin Schmidt betonte: „Uns war wichtig, mit dieser Aktion direkt zu Jahresbeginn ein Zeichen zu setzen, dass es weitergeht mit der Jugendarbeit.“
Christian Dresmann