Gütersloh. Regelmäßig tauschen sich Vertreter der Evangelischen und der Katholischen Kirche der Region miteinander aus. So war die Begegnung mit Superintendent Christian Heine-Göttelmann für Hans-Josef Becker während seiner Visitationsreise durch das Dekanat Rietberg-Wiedenbrück selbstverständlich. Dechant Josef Dieste und Kaplan Ulrich Liehr begleiteten am vergangenen Mittwoch das Gespräch des Paderborner Erzbischofs mit dem leitenden Theologen des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh.

Die Geistlichen stellten fest: Viele Herausforderungen der Gegenwart sind für die beiden Kirchen gleich. Dazu gehört der demografische Wandel, der die Zahlen der Kirchenmitglieder langfristig schrumpfen lässt, abnehmendes Interesse an kirchlichen Berufen sowie die zunehmende Schwierigkeit, langfristig Ehrenamtliche zu gewinnen.

Doch gerade aus Gütersloh gab es auch viel Positives zu berichten. „Wir haben eine starke Ökumene vor Ort, die besonders durch den Christenrat Gütersloh gestaltet wird“, so Heine-Göttelmann. In der Krankenhausseelsorge sei die Zusammenarbeit trotz dünner Personaldecke ebenfalls gut. „Unser Kirchenkreis hat Gelder zur Förderung besonderer Projekte – etwa der Gewinnung von Ehrenamtlichen - bereitgestellt“, so der Superintendent weiter. Das könnten durchaus auch ökumenische Projekte sein. Die Idee stieß bei Becker auf großes Interesse. „Jetzt kommt eine Ökumene der Gaben“, zitierte er Präses Nikolaus Schneider, den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

„Auf Dauer werden wir die Anzahl unserer Gebäude nicht halten können“, sagte Heine-Göttelmann. „Vielleicht ergibt sich an der einen oder anderen Stelle ja eine ökumenische Nutzung.“ Auch diesen Gedanken nahm Erzbischof Becker gerne mit.

kj