Per Klick zum Pflegeanspruch

Diakonie Gütersloh kooperiert mit Online-Plattform CareIO

Jetzt online: die Plattform CareIO. Foto: Diakonie

Kirchenkreis. Der größte Pflegedienst der Nation sind pflegende Angehörige – so ein geflügeltes Wort. Doch worauf haben sie und die Pflegebedürftigen Anspruch? Weil der Paragrafendschungel der Pflege- und Sozialgesetzgebung schwer zu durchblicken ist, kooperiert die Diakonie Gütersloh als erster Pflegedienstleister im Kreis Gütersloh mit dem Online-Portal CareIO. Dieses liefert dem Nutzer eine Übersicht passender Pflegeleistungen und über die ihm zustehende finanzielle Unterstützung.

Rund 1,86 Millionen (71 Prozent) aller Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt – davon rund 1,25 Millionen allein durch ihre Angehörigen. „Diese erhalten zwar Pflegegeld, nutzen jedoch häufig nicht alle Möglichkeiten aus, die ihnen vom Gesetz her zustehen“, erklärt Diakonie-Vorstand Björn Neßler. „So verschenken sie mehrere Milliarden Euro im Jahr.“ Allein im Jahr 2014 haben, so das Bundesgesundheitsministerium, nur 106.700 Menschen die sogenannte Verhinderungspflege in Höhe von 1.612 Euro im Jahr genutzt. Diese kann etwa beantragt werden, wenn pflegende Angehörige aufgrund von Krankheit oder Urlaub eine Vertretung benötigen. Hochgerechnet ließen sich diese demnach bis zu 2,86 Milliarden Euro nur in diesem Bereich entgehen.


Daher ergänzt die Diakonie Gütersloh ihre Pflegeberatung jetzt um das neue Onlineberatungsportal “CareIO”. Klick für Klick schildert der Nutzer dort seine persönliche Pflege-Situation. So wird etwa abgefragt, welche Hilfsmittel wie Rollatoren oder Toilettenstühle verwendet werden oder ob der Pflegebedürftige Hilfe beim Ankleiden, Waschen oder Essen benötigt. Am Ende werden konkrete Betreuungsangebote, Hilfsmittel und ähnliches empfohlen. Über den Pflege-Rechner können registrierte Nutzer ermitteln, welche finanziellen Leistungen ihnen zustehen. Zudem erhalten sie Kontaktdaten von Pflegedienstleistern und Beratungsstellen vor Ort. „Wir möchten den Betroffenen und deren Angehörigen aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, um die Pflege in den eigenen vier Wänden kosten- und kräftesparend zu realisieren“, erklärt Neßler.


„Egal, ob es sich um die Pflege, das Bankkonto oder eine Versicherung geht: Anders als früher informieren sich die Leute im Internet, bevor sie in die entsprechenden Beratungsgespräche gehen“, sagt CareIO-Chef Maik Preußner. „Aber die Pflege ist eben sehr komplex.“ Die Online-Plattform soll hier schnell und einfach Überblick und Grundlagen liefern. „Es kann schließlich nicht sein, dass viele Mittel der Pflege- und Krankenkassen, die den Pflegebedürftigen eigentlich zur Verfügung stehen, schlichtweg nicht abgerufen werden, weil die Betroffenen davon nichts wissen“, so Preußner.


Nutzer der Plattform können zudem direkt den Kontakt zu Pflegeberatungsstellen herstellen. Nötig dafür ist ein Code, den die Diakonie als Kooperationsparner unter anderem über ihre Diakoniestationen ausgibt. Für die Station Gütersloh lautet dieser Code beispielsweise CRMR-XTX6.

Diakonie GT