Qualitätsmarke gesetzt

180 Pfarrerinnen und Pfarrer diskutieren über ihr Amt und zukünftige Herausforderungen

Frank Schneider, Marco Beuermann und Dirk Leiendecker diskutierten mit einem Sketch, ob „man der nächsten Generation empfehlen, Pfarrer zu werden?“

Erster Austausch zum Thema im Speed-Dating

Intensive Diskussionen zum Pfarrbild heute und morgen waren in Kleingruppen möglich. Fotos: fra

Rietberg/Kirchenkreis Gütersloh –„Die Premiere ist gelungen“, sagte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), am Ende der ersten Pfarrbildkonferenz in Westfalen. 180 Pfarrerinnen und Pfarrer aus den vier ostwestfälischen Kirchenkreisen waren im Bibeldorf Rietberg zusammengekommen, um über ihr Pfarramt nachzudenken.

Für die weiteren Pfarrbildkonferenzen sei die Qualitätsmarke nun durch OWL gesetzt, resümierte Kurschus angesichts der Gestaltung dieser Konferenz durch den Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh und der Früchte des Tages, der „Willkommen auf dem Marktplatz“ überschrieben war. Die Pfarrer Frank Schneider (Gütersloh), Marco Beuermann (Rheda-Wiedenbrück) und Dirk Leiendecker (Versmold) stimmten die Kollegen auf den Tag ein mit einem Sketch, in dem sie Freud und Leid des Pfarramtes thematisierten. „Kann man der nächsten Generation empfehlen, Pfarrer zu werden?“ – Diese Frage diskutierten die drei mit einem Augenzwinkern. „Bloß nicht“, „ein Beruf wie jeder andere“ und „der schönste Beruf nach Papst“ waren die kontroversen Standpunkte

Die Ergebnisse aus den Kleingruppen, genannt Marktstände, zeigen, wie eng Kirche und damit Pfarrerinnen und Pfarrer mit ihren Gemeindegliedern noch immer verbunden sind, wie wichtig diese Beziehungen sind. Ein Pfarramt auszufüllen, ist nur möglich im direkten Kontakt mit den z.B. Gemeindegliedern, Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht oder den Menschen, die sich in Politik, Kirche und Gesellschaft haupt- oder ehrenamtlich engagieren. Der demographische Wandel wurde dabei als Phase des Überganges definiert. Sowohl jetzt als auch in Zukunft sei die Nähe zu den Menschen in allen ihren Lebensphasen das Alleinstellungsmerkmal von Kirche. Sich das bewusst zu machen, als Schatz zu erkennen, den theologischen Nachwuchs dafür fit zu machen und als jetzige Generation täglich umzusetzen, formulierte die Pfarrbildkonferenz als Ziele. „Ich bin gespannt, wie sich die Diskussionen von heute und in den anderen Regionen auswirken werden“, formulierte Pfarrer Ingo Stucke (Brackwede).

Zwischen den Diskussionsphasen und im Speed-Dating zu Beginn der Veranstaltung war genug Raum zum persönlichen Gespräch. „So oft haben wir nicht die Möglichkeit, Kollegen aus drei Kirchenkreises an einem Ort zu treffen“, sagte Pfarrer Ulrich Potz (Steinhagen). „Es war vor allem im Speed-Dating spannend, die Meinungen, Erwartungen oder Hoffnungen der Kollegen zu hören“, betonte Pfarrerin Karin Brunken (Gütersloh). Viele nahmen in der Mittagspause die Gelegenheit wahr, sich von Dietrich Fricke durch das Bibeldorf führen zu lassen. „Hier Glaube spürbar und Bibel erlebbar“, so die Rückmeldung an Pfarrer Fricke. (fra)