Isselhorst. Jetzt haben sie es schriftlich: Die Evangelische Kirchengemeinde Isselhorst erfüllt „alle Anforderungen des Grünen Hahns-Umweltmanagement für Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche von Westfalen“. Als erste der neun Gemeinden, die sich im Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh an dem kirchlichen Umweltmanagement beteiligen, ist sie für seine erfolgreiche Einführung offiziell zertifiziert worden. Nach eingehender Überprüfung des von der Gemeinde erstellten Umweltberichts unterzeichnete Umweltrevisorin Carmen Ketterl am vergangenen Montag das Dokument.
Im Juni 2009 hatte das Isselhorster Presbyterium die Teilnahme am „Grünen Hahn“ beschlossen, nachdem das Umweltmanagement-System auf der Kreissynode vorgestellt worden war. „Wir sind eine ländliche Gemeinde, da liegt der Bezug zur Natur nahe“, so Reinhard Horstmann. Gemeinsam mit Siegfried Kornfeld und Eckard Schüttler bildete er ein Umweltteam, das vor gut anderthalb Jahren mit der Arbeit begann. Mit vereinten Kräften nahmen die drei Presbyter die Gebäude der Gemeinde unter die Lupe: Sie maßen die Verbräuche von Strom, Heizenergie und Wasser, überprüften Materialbeschaffung und Entsorgung und forschten nach Einsparmöglichkeiten. Die Ergebnisse hielt das Team penibel genau fest und erarbeitete auf dieser Grundlage Umweltleitlinien und ein Umweltprogramm für die Gemeinde. Die Öffentlichkeit informierte es bei verschiedenen Gelegenheiten über den Fortschritt des „Grünen Hahns“.
Über drei Stunden lang nahm sich Carmen Ketterl am vergangenen Montag Zeit, den Isselhorster Umweltbericht auf Herz und Nieren zu prüfen. Die vom landeskirchlichen Projektbüro „Der Grüne Hahn“ zugelassene Umweltrevisorin besichtigte Kirche, Gemeindehaus und die angrenzende Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“. Carmen Ketterl ließ sich Messwerte erläutern, inspizierte die Heizungsanlage und erkundigte sich nach den in der Kita verwendeten Materialien. Neben den Herren vom Umwelt-Team standen Kita-Leiterin Martina Witt, Kirchmeisterin Renate Kottmann und Küster Reinhard Westkämper Rede und Antwort.
„Das haben Sie sehr gut gemacht!“, lobte Carmen Ketterl beim Unterzeichnen des Zertifikats. Besonders gefiel der Revisorin, wie das Umweltbewusstsein schon im Kindergarten geweckt und über die Kleinsten in die Familien weitergetragen wird. „Es ist wichtig, bei der Verbesserung der Umweltauswirkungen möglichst viele Menschen mitzunehmen“, so Ketterl. „Sie haben für sich die Chancen und das Potential des ‚Grünen Hahns’ erkannt!“ Als erster gratulierte Pfarrer Reinhard Kölsch dem Umweltteam und dankte für den monatelangen Einsatz. Die umtriebigen Presbyter sehen keinen Grund, die Hände nun in den Schoß zu legen. Reinhard Horstmann: „Die Arbeit fängt jetzt erst richtig an!“
kj