„Rette mich, wer kann!"

Doppelpunkt-Gottesdienst mit Talkrunde in der Christus-Kirche

Talkrunde: Die stellvertretende DLRG-Bezirksleiterin Sabine Lillmantöns, Presbyter Ehrenfried Held und Pfarrerin Birgit Schneider (v.l.). Foto: Christian Werner

Beckum. „Was hat der Fisch mit dem Adler zu tun?“, fragte Presbyter Ehrenfried Held beim letzten „Doppelpunkt-Gottesdienst in der Beckumer Christus-Kirche. Der wurde unter der Überschrift „Rette mich, wer kann!“ in Zusammenarbeit mit der DLRG-Ortsgruppe Beckum-Lippetal gefeiert. Sie begeht in diesem Jahr ihr 100jähriges Jubiläum. Für die Musik sorgte die Doppelpunkt-Band.

 

Statt einer Predigt moderierte Held eine Talkrunde mit der stellvertretenden DLRG-Bezirksleiterin Sabine Lillmantöns und Pfarrerin Birgit Schneider. Die erklärte zunächst den Fisch (griechisch: ICHTYS) als altes christliches Erkennungszeichen. „Die griechischen Buchstaben stehen für Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter. Das ist zugleich ein kurzes Glaubensbekenntnis.“ Die Bedeutung des Adlers als Logo der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft erläuterte Sabine Lillmantöns: Ein Adler beobachte von hoher Warte aus mit scharfen Augen und handle dann schnell, genauso machten es die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer.

 

Doch sie tun viel mehr als Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Getreu dem Motto „Jeder Nichtschwimmer ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Rettungsschwimmer“ reiche das Angebot von der Nichtschwimmerausbildung über verschiedene Stufen der Rettungsschwimmabzeichen bis hin zu Wettkämpfen, Tauch- und Bootslehrgängen. Wie die Ausbildung aussieht, erzählten die DLRG-Trainerinnen Layla Dennerlein und Lena Hütter.

 

Die Gottesdienstbesucher erfuhren auch den tragischen Hintergrund der Vereinsgründung vor 100 Jahren: Im Juli 1912 stürzte in Binz auf Rügen ein Teil einer 600 Meter langen Seebrücke ein, 17 Menschen ertranken. Daraufhin wurde 1913 die DLRG gegründet.

 

Während der Talkrunde kamen einige Gemeinsamkeiten von „Fisch und Adler“ ans Licht: Sowohl Kirche als auch DLRG wenden sich auch an Außenstehende und bieten ihnen Rettung an. In beiden Organisationen spielt das Ehrenamt eine entscheidende Rolle, beide senden ihre Freiwilligen aus zum Dienst an anderen Menschen. Ihre Arbeit finanzieren beide unter anderem durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

 

Alle waren sich einig: „Es ist gut zu wissen, dass eine große Gemeinschaft hinter einem steht. Wir haben aber nicht alles in der Hand, wir brauchen den Segen Gottes.“ Und so stellte sich die Gottesdienstgemeinde im Anschluss unter den Segen Gottes, „der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet“.

kj