Samuel Harfst feat. Ten Sing

Kirche, Küche und Konzert: 15. Inspirations-Neujahrskonzert in der Gütersloher Matthäuskirche

Samuel Harfst begeisterte. Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. „Ich schreibe Lieder um an neue Orte zu gehen, die noch nicht existieren, sondern erst entstehen…“ – schon mit den Klängen seines ersten Liedes „Ehrengast“ zog Samuel Harfst das Publikum in seinen Bann. In der Matthäuskirche erlebten am vergangenen Samstag über 220 Gäste einen inspirierenden Abend mit tiefgründigen Texten und eingängigen, klangschönen Melodien. Das 15. Inspirations-Neujahrskonzert des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh war ausverkauft.

 

Für das leibliche Wohl sorgte wie in den Jahren zuvor der Partyservice Sampl aus Rietberg. Gut 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des CVJM Gütersloh kellnerten oder kümmerten sich um die Kinderbetreuung, dazu kamen fünf ebenso ehrenamtliche Organisatorinnen und Organisatoren des Inspirations-Projektteams.

 

Obwohl der hessische Liedermacher die meisten seiner Songs eher verhalten präsentierte, sprach Harfst sein konzentriert lauschendes Publikum unmittelbar an. Verbunden durch eingestreute Bemerkungen über seine musikalischen Anfänge als Straßenmusiker und die Entstehungsgeschichte einzelner Lieder, sang er von Liebe und Trennungsschmerz ebenso selbstverständlich wie von seiner Sehnsucht nach Ewigkeit und dem Vertrauen auf einem Gott, der den Menschen ihre Freiheit lässt.

 

Samuel Harfst begleitete sich selbst an der Gitarre, zu seiner Band gehörten neben seinem Bruder David Harfst (Schlagzeug) Josua Mette (Bass) sowie Dirk Menger (Cello, Piano), der auch ein eigenes Instrumentalstück vortrug.

 

Freimütig erzählte Harfst von seiner „sehr christlichen Erziehung“ und davon, wie sein Glaube Gottesbild vor Jahren in eine tiefe Krise geriet und er „eine Art religiöse Allergie“ entwickelte. Diese Zeit hat er in dem Gedicht „Wendepunkt“ verarbeitet: „Sei Kommen teilte die Zeit hier auf Erden, sein Tiefpunkt sollte mein Wendepunkt werden. Denn auch wenn ich nicht weiß, wohin der Wind mich weht, weiß ich doch genau, wohin die Reise geht.“

 

In der Pause suchte der Sänger den Kontakt zum Publikum und signierte fleißig CDs. Der zweite Teil des Abends gewann zunehmend an Dynamik. Und zum absoluten Höhepunkt des Abends geriet der Song „Das Privileg zu sein“, bei dem etliche Jugendliche, die sich bei Ten Sing Gütersloh engagieren, textsicher mit sangen. Kurzerhand bat Harfst sie nach vorne und sang mit ihnen gemeinsam: „Denn der Herr tut heute noch Wunder, Stunde um Stunde, Tag für Tag“. Der spontane Chor wurde mit tosendem Applaus belohnt.

 

Nach gut zwei Stunden erklatschte sich das begeisterte Publikum noch zwei Zugaben. Und während die einen hochzufrieden nach Hause gingen, suchten noch etliche Gäste den Kontakt zu den Musikern.

kj