Seelsorge – Muttersprache der Kirche

Pfarrerin Schneider ist neue Klinikseelsorgerin am St. Elisabeth-Hospital Gütersloh und am Klinikum Gütersloh

Sie führten Pfarrerin Schneider (Mitte) in einem feierlichen Gottesdienst in ihr neues Amt als Klinikseelsorgerin ein(v.l.).: Hans-Jörg Rosenstock, Pfarrer der Kirchengemeinde Gütersloh, Maud Beste, Dr. Stephan Pantenburg, Ulrike Koj, katholische Seelsorge Klinikum Gütersloh und Frank Schneider. Foto: Frauke Brauns

GÜTERSLOH – Schon am Beginn ihres Theologiestudiums kannte Pfarrerin Schneider ihr Ziel: „Ich wollte Krankenhaus- oder Schulpfarrerin werden. Kirche im Alltag der Welt und am säkularen Ort hat mich immer mehr gelockt als das Gemeindepfarramt.“ Dieses Ziel verfolgte sie dann auch geradlinig in ihrer Ausbildung. Ferienjobs als Krankenpflegehelferin, ein Gemeindepraktikum bei einem Krankenhauspfarrer und die Ausbildung bei der Telefonseelsorge sind nur einige ihrer Stationen. Seit April ist sie als als  Seelsorgerin am St. Elisabeth-Hospital Gütersloh und am Klinikum Gütersloh tätig. Am Freitag führte Frank Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh sie dort in die 15. kreiskirchliche Pfarrstelle des Kirchenkreises ein.

Während ihres Studiums der Evangelischen Theologie lernte die Seelsorgerin ganz unterschiedliche Universitäten kennen. Im Sondervikariat absolvierte sie eine zweijährige Ausbildung bei der Telefonseelsorge Bielefeld und blieb dort zunächst nach dem zweiten Examen. Ihren Schwerpunkt Seelsorge baute sie konsequent in den folgenden Jahren an verschiedenen Orten aus und ergänzte ihn durch eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin. „Der Perspektivenwechsel war mir immer wichtig. Ich wollte nicht nur die pastorale Seite der jeweiligen Arbeit, sondern auch den Alltag des Pflegepersonals und später des Rettungsdienstes aus eigenem Erleben kennenlernen“, sagt sie.

Nach einigen Jahren in der Gemeinde führte ihr Weg sie zunächst für gut acht Jahre in das Klinikum Gütersloh und dann für weitere sechs Jahre in das Klinikum Bielefeld Mitte. In ihrer täglichen Begegnung mit Patientinnen und Patienten und mit den Mitarbeitenden der Kliniken legt sie Wert darauf, „daß Menschen einen Raum und ein Gegenüber finden, wo sie einfach mal unzensiert erzählen, sich die Dinge, die sie beschäftigen, von der Seele reden, schweigen und auch einmal klagen dürfen, ohne gleich ‚bewältigen‘ zu müssen“, betont sie. Sie wolle helfen, mit Phantasie Lösungen zu finden, Blockaden zu lösen und vor allem mit allen Berufssparten vertrauensvoll zusammenarbeiten, betonte sie in ihrer Predigt zur Einführung.

Genauso wichtig ist es Pfarrerin Schneider aber auch, mit den Menschen, die zu ihr kommen, zusammen Alternativen und Perspektiven zu entwickeln. Dazu helfen ihr verschiedene systemische und ressourcen-orientierte Ausbildungen. Außerdem gehört es für sie im Krankenhaus dazu, sich als Seelsorgerin an ethischen Überlegungen und Entscheidungsfindungen der Teams und an diesbezüglichen Gesprächen mit Ärzten und Angehörigen zu beteiligen. Ganz besonders schlägt ihr Herz für die fachliche Begleitung und Beratung von Menschen nach traumatischen Erfahrungen.

„Wir freuen uns, Frau Schneider für diese Aufgabe als kompetente und erfahrene Pfarrerin gewonnen zu haben“, betont Frank Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh. Er freute sich bei der Einführung mit den Geschäftsführungen Maud Beste, Klinikum Gütersloh, und Dr. Stephan Pantenburg, St. Elisabeth Krankenhaus, darüber, dass es nun gelungen ist, für beiden krankenhäuser eine gemeinsame Stelle einzurichten. „Wir sind glücklich, Sie zum zweiten Mal hier zu haben. Sie sind eine hervorragende Besetzung für die Stelle“, betonte Maud Beste in ihrem Grußwort. Stephan Pantenburg schloss sich dieser Meinung an und ergänzte, „Unser Krankenhaus ist ein konfessionell geprägtes Haus mit christlichen Wurzeln – wir sind dabei offen für alle Menschen unabhängig von Konfession und Glaubensrichtung.“ Es erfülle ihn mit Dankbarkeit und Freude, dass die Pfarrstelle die evangelische Seelsorge im Haus stärke und stabilisieren. Auch er hieß Pfarrerin Schneider in ihrem neuen Amt herzlich willkommen.

Pfarrerin Schneider kehrt gerne an das Klinikum Gütersloh und das St. Elisabeth-Hospital zurück, weil beide Häuser großen Wert auf die seelsorgliche Begleitung legen, und auch, „weil beide Häuser so eine schöne, ständig geöffnete Kapelle für die persönliche Andacht, für Gebet und ermutigende Gottesdienste haben. Hier können auch wir Seelsorgenden immer wieder einen guten und geschützten Ort zum Auftanken finden.“  (fra)