Seelsorger für alle Lebensalter

Einführung durch Superintendenten: Jens Hoffmann übernimmt Pfarrstelle in Verl

Jens Hoffmann (Foto: privat)

VERL –Jens Hoffmann wird am Sonntag, 5. Februar, um 15 Uhr im Gottesdienst in der Kirchengemeinde Verl in sein neues Amt als Pfarrer der Gemeinde eingeführt. Nach dem Fortgang von Aleta Dahlhaus wird er im Gemeindebezirk Verl-Sürenheide tätig sein. Frank Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh, und das Presbyterium werden ihn für sein Amt segnen. Während eines Empfangs nach dem Gottesdienst können die Gäste mit Jens Hoffmann im Gemeindehaus ins Gespräch kommen. Hoffmann ist in Verl schon bekannt. Er hat dort bereits Vertretungsdienste gemacht. „Ich freue mich darauf, wieder in Verl zu sein – diesmal für länger“, sagt Hoffmann.

Nach dem Abitur am CJD-Gymnasium in Versmold studierte der heute 35-Jährige Evangelische Theologie in Münster. Dort heiratete er 2005 seine Frau Nicole, die jetzt Pfarrerin in Sennestadt ist. Das Paar hat zwei Kinder. „Während des Studiums habe ich viel mehr Seminare belegt als notwendig gewesen wären“, erzählt der Pfarrer. Er habe sich für seine Fächer immer sehr interessiert, fügt er an. Obwohl er immer als Ziel gehabt habe, Pfarrer zu werden, habe er zwischendurch gerne wissenschaftlich gearbeitet, z.B. als Tutor für Hebräisch und als Studentische Hilfskraft im Fachbereich Neues Testament oder am Seminar für Kirchengeschichte. Außerdem hat der Pfarrer über den Tellerrand geguckt. Von 1996 bis 2010 hat er sich in der IT-Branche umgesehen und bei der cth GmbH, einem IT-Beratungsunternehmen, gearbeitet.

Sein Vikariat verbrachte Jens Hoffmann von Oktober 2010 bis März 2013 in der Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück. Seine nächste Station, der Probedienst, führte ihn im April 2014 in die Kirchengemeinde Sennestadt. Seitdem übernahm er auch Aushilfsdienste in den Gemeinden Friedrichsdorf und Verl. Zurzeit ist er außerdem als Projektleiter an der Organisation des Kreiskirchentages in Gütersloh am 2. Juli 2017 beteiligt. In der Zeit bis dahin wird Pfarrer Eckhard Biermann die Kirchengemeinde Verl entlasten.

Seine vielen Interessen im Studium spiegeln sich nun in der Vielfalt der Aufgaben im Gemeindedienst. Doch zunächst „möchte ich die Gemeinde in Ruhe kennen lernen. Dann können sich Schwerpunkte herausstellen“, wünscht er sich. In Rheda-Wiedenbrück hat er viel Konfirmanden- und Jugendarbeit gemacht. In Sennestadt war er unter anderem für die Seelsorge in den Altenheimen und für die Kindertageseinrichtungen zuständig. Seine Kernfragen für den Start in Verl lauten: „Was kann ich mit der Gemeinde zusammen entwickeln?“ und „Was braucht die Gemeinde zusätzlich zum ‚normalen Dienst‘ eines Pfarrers?“

Für ihn ist es wichtig, dass Kirche Menschen auf ihren Lebenswegen begleitet, also von der Taufe an für alle da ist. „Biografisches Begleiten“ nennt man das. Junge Menschen nimmt der Pfarrer immer wieder in den Blick: Nicht nur über Kontaktstunden in der Grundschule oder die Konfi-Arbeit will er junge Menschen ansprechen. Jens Hoffmann kann sich außerdem vorstellen, mit Familien zusammen zu arbeiten. Seine eigene Lebens- und Familiensituation passt dazu: „Da kann ich meine Lebenserfahrung einbringen, bin ein authentischer Ansprechpartner.“ Die Söhne von Nicole und Jens Hoffmann – Felix und Julian – sind zehn und sechs Jahre alt. Damit es einen guten Übergang für die beiden Kinder in die neue Schule gibt, wird die Familie zum 1. August ins Pfarrhaus der Gemeinde Verl-Sürenheide einziehen. Nicht erst dann wird die Gemeinde merken, dass Pfarrer Hoffmann mit Leib und Seele Seelsorger ist und „die wird in allen Lebensaltern gebraucht“, sagt er und schmunzelt. (fra)