Bielefeld. „Sie waren der Sechser im Lotto für den Verband Evangelischer Kirchengemeinden in Brackwede“. So würdigte Pit Clausen die Verdienste von Horst Venjakob. Für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für die Evangelische Kirche erhielt der 75-Jährige jetzt das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Oberbürgermeister Clausen übereichte die Auszeichnung im Namen des Bundespräsidenten im ehrwürdigen Nahariya-Raum im Alten Rathaus.

40 Jahre lang war Horst Venjakob Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde Sennestadt, von 2008 bis 2012 übernahm er aus einer personellen Notsituation heraus das Amt des Kirchmeisters. 28 Jahre wirkte er als Verbandskirchmeister und somit als stellvertretender Vorsitzende des Gemeindeverband Brackwede. „Ich glaube, das ist Weltrekord“, So Clausen, „zumindest aber eine Ära.“ Während dieser Ära übernahm der ehemalige Verwaltungsmitarbeiter auch 30 Jahre Verantwortung in der Kreissynode – sechs davon als Vorsitzender des Finanzausschusses - und elf Jahre in der Landessynode, wo er dem Nominierungssauschuss angehörte.

Clausen würdigte Venjakob als „besonders vorausschauenden und umsichtigen Verantwortlichen, der sich gerade in Phasen intensiver Sparmaßnahmen um ausgewogene Lösungen bemühte.“ Als Beispiel nannte er den Erhalt der Kreuzkirche Sennestadt als Gotteshaus. Besonders am Herzen habe ihm auch die ambulante Pflege der Diakoniestation gelegen.

„Treue ist das erste Stichwort, das mir zu Dir einfällt“, so Volker Gravemeier, Vorsitzender des Gemeindeverbandes und Pfarrer in Sennestadt. Venjakob sei sich auch für die kleinen Dinge nie zu schade gewesen. Gravemeiner würdigte auch seinen Sinn für Gerechtigkeit sowie seine Gradlinigkeit und Klarheit. Die Auszeichnung habe der Mann „mit dem größten Kirchenarchiv außerhalb des Vatikans“ mehr als verdient. Horst Venjakob selbst nahm das Bundesverdienstkreuz „stellvertretend für alle Ehrenamtlichen in der Kirche“ entgegen.

Nach einem herzlichen Applaus stieß der Geehrte mit Oberbürgermeister Clausen, seiner Familie und weiteren Gästen aus Gemeinde, verband und Kirchenkreis an, darunter auch Superintendent Gütersloh Frank Schneider und Diakonie-Geschäftsführer Bernd Onckels. Im Anschluss wurde im Evangelischen Gemeindehaus Sennestadt weitergefeiert.

kj