„So muss Kirche sein!“

Benefiz-Kaffeetrinken in Friedrichsdorf erbringt 300 Euro zugunsten des Cafés Kanne

Gisela Kuttig, Simon Loch, Volker Heinrich, Siglinde Weber, Ilse Großekathöfer, Bianca Brachthäuser, Ingrid Fuchs und Pfarrer Volker Walle (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Friedrichsdorf. „Gut gemacht ist besser als gut gesagt.“ Dieser Satz Benjamin Franklins ist für den Mittwochabendkreis wie für das Marktcafé-Team Programm. Gemeinsam haben die beiden Frauengruppen der Evangelischen Kirchengemeinde Friedrichsdorf am vergangenen Sonntagnachmittag ein Benefiz-Kaffeetrinken im evangelischen Gemeindehaus an der Brackweder Straße organisiert. Nutznießer ist das Café Kanne, das die Wohnungslosenhilfe der Diakonie Gütersloh e.V. in der Schulstraße betreibt. Am Ende des Nachmittags überreichten die engagierten Frauen 300 Euro an Wohnungslosenhilfe-Leiter Volker Heinrich.

 

Gemeinsam mit Sabine Prange und Lieselotte Wachsmann organisiert Gisela Kuttig den Mittwochabendkreis. Gut 30 Frauen treffen sich einmal wöchentlich zu Vorträgen, Lesungen und Ausflügen. Neben dem gegenseitigen Austausch liegt ihnen, so Gisela Kuttig, vor allem eins am Herzen: „Denen zu helfen, die „nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens stehen“. Dazu gehören auch die Klienten der Wohnungslosenhilfe. „Die unterstützen wir schon seit über 15 Jahren“, erzählt Kuttig.

 

Den Kaffeeservice hat das Marktcafé-Team übernommen und die Tische im großen Saal des Gemeindehauses liebevoll gedeckt. Der eingangs zitierte Franklin-Satz sowie der Schriftzug „Alle in einem Boot“ ziert kleine Papierschiffchen. Prachtvoll drapierte Kuchen und Torten machen es leicht, für den guten Zweck zu schlemmen. Gerne geben die Marktcafé-Frauen dem Team des Cafés Kanne Tipps, mit wenigen Mitteln eine heimelige Atmosphäre zu schaffen. Die verstärkt Christian Ortkras mit sanften Klängen am Klavier.

 

„Das sind alle ganz fitte, praktische Frauen mit gesundem Menschenverstand“, findet Volker Heinrich. Er berichtet im Mittwochabendkreis regelmäßig über seine Arbeit. Die hilfreichen Frauen lädt er schon jetzt zum Weihnachtsfrühstück der Wohnungslosenhilfe ein. Und die werden nicht mit leeren Händen kommen: Seit Wochen schwingen etliche Damen die Stricknadeln, um die Gäste des Cafés Kanne mit warmen Socken zu beschenken. So auch Siglinde Weber von der Evangelischen Frauenhilfe Avenwedde-Bahnhof. „Die Wolle hat unsere Gruppe gestiftet“, erzählt sie.

 

„So entwickelt sich langsam ein ganzes Netzwerk“, sagt Gisela Kuttig. Das ist ganz im Sinne von Volker Heinrich: „Es geht hier doch um mehr als um Geld und warme Socken: Hier stehen Menschen füreinander ein, es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. So muss Kirche sein!“

 kj