Souveräne Darbietung

Bläserserenade in der Evangeliumskirche mit doppelchörigen Werken

Die Bläser überzeugten mit doppelchörigen Werken in der Evangeliumskirche. Foto: Friedhelm Reichert

Gütersloh. Zwei Bläserchöre boten bei der Bläserserenade in der Evangeliumskirche eine überzeugende Leistung. Auf Einladung des Fördervereins Evangeliumskirche führte der Projektchor des Kirchenkreises Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem Posaunenchor aus Bielefeld-Ummeln eine Bläserserenade durch. Anlass für diese Zusammenarbeit war das Chorjubiläum des Ummelner Posaunenchores (gegründet 1865 vor 140 Jahren).

Die Idee zu selten aufgeführten doppelchörigen Werken stammte von Landesposaunenwart KMD Ulrich Dieckmann. Er wies in seiner Einführung darauf hin, dass schon in der Barockzeit in Venedig solche Doppelchöre in ganz unterschiedlicher Instrumentierung erklangen. Die Evangeliumskirche bot mit ihrer Akustik einen gelungenen Rahmen, in dem der Chor aus Ummeln von der Empore musizierte und der Projektchor aus dem Chorraum.


Das gesamte Programm war am Ablauf eines Gottesdienstes orientiert. Neben dem Eingangsstück „Wir singen all mit Freudenschall“ des Renaissance-Musikers Johann Eccard (1553 – 1611) erklangen Kyrie, Gloria, Halleluja und der Segen. In modernen und romantischen Sätzen, die sehr gut von beiden Chören erarbeitet waren und in ihrem Zusammenspiel kaum einen Wunsch offen ließen, wurde zunächst das Kyrie aus „Cantus Missae“ von Johann Gabriel Rheinberger (1839 -1901) vorgetragen. Das Gloria „Allein Gott in der Höh“ des populären niederländischen Blasmusikkomponisten Jacob de Haan (*1959) erfreute die rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörer durch die unterschiedlichen Rhythmen und die große Selbstständigkeit in der Melodieführung beider Chöre. „Wunderbarer König“ von Thomas Riegler (*1965) bezog die Gemeinde durch den Gesang mit ein. Danach erklang in den dynamischen Feinheiten vollständig gelungen das „Gloria zu acht Stimmen“ des Romantikers Friedrich Witt (1770 – 1836).

Nach dem die Kirche wundervoll erfüllenden „Halleluja“ von Jacobus Gallus (1550 – 1591) ertönte das einzige nicht doppelchörige Stück, eine Transkription des sechsstimmigen Vokalstückes  von Josef Gabriel Rheinberger „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“, was durch seine in dieser Weise vorgetragene Feinfühligkeit den Abend sehr bereicherte. Nach dem Schlussstück „Segne und behüte uns“ von Simon Langenbach (* 1967) spendeten alle Anwesenden sehr langen verdienten Applaus, so dass noch eine Zugabe dargeboten wurde. 


Der Dank des Fördervereins galt dann auch dem Dirigenten Michael Strothmann aus Ummeln sowie KMD Ulrich Dieckmann für die Gesamtleitung und die von ihm ausgewählten Texte. Diese thematisierten auch das Gedenken an das Flugzeugunglück in den französischen Alpen.

Friedhelm Reichert