Spiel, Spaß und Segen am Frauensee

Konfi-Camp 2015: 526 Jugendliche aus 12 Gemeinden verbrachten erlebnisreiche Tage nahe Berlin

Der Beckumer Pfarrer Dr. Karsten Dittmann (grünes Shirt) spricht Konfirmanden den Segen Gottes zu. Foto: Konfi-Camp

Kirchenkreis. Zum elften Mal verbrachten Konfirmandinnen und Konfirmanden aus dem Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh jetzt eine gemeinsame Ferienwoche im „Konfi-Camp“. Unter dem Motto „Jesus Inside“ erlebten 526 Jugendliche aus zwölf evangelischen Kirchengemeinden im Kinder- und Jugenderholungszentrum Frauensee nahe Berlin eine vielfältige Mischung aus Ferienfreizeit, Konfirmandenunterricht und allgemeinen Bildungsmaßnahmen. Die 481 „Konfis“ wurden von 166 haupt- und ehrenamtliche kirchliche Mitarbeitende betreut. Hinzu kamen 45 Trainees – bereits konfirmierte Jugendliche, die sich zu ehrenamtlichen Jugendmitarbeitenden ausbilden lassen. Die Jugendlichen kamen aus Beckum, Ennigerloh, Gütersloh, Friedrichsdorf, Isselhorst, Neubeckum, Oelde, Quelle-Brock, Sennestadt, Ummeln, Verl und Wadersloh.

 

Die meisten Aktivitäten im Camp fanden draußen statt. Leiter Wolfgang Laubinger, Jugendreferent des Kirchenkreises: „Beim Wetter war mit rund 20 Grad und Regen am Freitag und Samstag zunächst noch Luft nach oben. Die wurde aber in den nächsten Tagen mit Spitzenwerten bis 34 Grad komplett aufgebraucht.“ Abkühlung verschafften sich die Jungen und Mädchen im zum Gelände gehörenden Frauensee. Der Gemeinschaftsaspekt ist den Organisatoren besonders wichtig und wird von Anfang an gefördert. Etwa durch die „connecting games“, die nur im Team zu bewältigen sind.

 

Die Tage begannen und endeten mit einer Andacht unter freiem Himmel. Erstmals hatten alle Gruppen im Vorfeld einen Holzblock gestaltet. Bei der ersten Morgenandacht wurden die Blöcke zu einem Kreuz zusammengefügt. „Wir sahen: Zu diesem Kreuz, dem Folterinstrument zur Zeit Jesu, tragen wir alle etwas bei“, erläutert Laubinger. Beim Konfirmandenunterricht in den Gemeindegruppen ging es vormittags um klassische Themen wie Taufe, Abendmahl, Vergebung, Tod und Auferstehung. Die wurden lebensnah erfahrbar: Die Taufe Jesu erlebten die Jugendlichen „live“ beim Bibeltheater, danach vergewisserten sie sich ihrer eigenen Taufe. Dieser Bezug zur Lebenswelt der Jungen und Mädchen ist den Organisatoren des Konfi-Camps sehr wichtig. Emotional wurde es beim Thema Vergebung. Die Jugendlichen schrieben ihre Sünden auf ein Blatt Papier und hefteten es an ein Kreuz. Als Zeichen der Vergebung wurden die Sündenzettel dann verbrannt. „Keiner machte Unsinn dabei“, berichtet Laubinger. „Es herrschte großer Respekt vor diesem Ritual, das die Konfis sehr bewegt hat.“ Anschließend erhielten alle einen Kreuzanhänger, in dem eine aufgehende Sonne eingearbeitet ist. Laubinger: „Sie weist über die Trauer hinaus in eine gesegnete Zukunft.“

 

Ob musikalisch, kreativ oder sportlich – bei dutzenden Workshop-Angeboten war für jeden Geschmack etwas dabei. Beim Camp-Klassiker Mac Attack (eine Mischung aus Fußball und Brennball) machten alle Konfigruppen mit. In dem Turnier setzte sich die Gruppe aus Gütersloh-Süd durch. „Ich hätte nie gedacht, dass dieses Spiel so viel Spaß machen kann“, begeisterte sich Linn Kreimendahl aus Isselhorst im Konfi-Blog.

 

Abends ließ die „Showtime“ auf der Freilichtbühne die Ereignisse des Tages Revue passieren. Wer wollte, konnte seine Talente in Geschicklichkeits-Wettbewerben entfalten. Auch dieser Aspekt hat Methode: Die Jugendlichen sollen ermutigt werden, ihre Fähigkeiten zu entdecken, zu erproben und in die Gemeinschaft einzubringen. Für Festivalstimmung sorgte wie in den vergangenen Jahren die Konfi-Camp-Band „Seven Days Made“. Weitere Höhepunkte waren ein Tagesausflug nach Berlin und der „Markttag“. Hier warben die Konfigruppen mit selbst gemachten Leckereien, witzigen Spielen, Geschenkartikeln und Serviceangeboten um die „Markttaler“, mit der die Jugendlichen zahlten. Am beliebtesten waren die Quesadillas (Käse-Tortillas) der Konfis aus Neubeckum. Den Markttag-Umweltpokal errang die Gruppe Gütersloh-Nord: Bei der Zubereitung ihrer belegten Baguettes verbrauchten sie keinen Strom und erzeugten auch keinen Müll.

 

Immer wieder ist Laubinger verblüfft über den großen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Ohne sie kann das Camp nicht gelingen“, betont er. „Jetzt haben wir begeisterte Konfis, von denen viele gerne in der evangelischen Jugendarbeit mitmachen wollen.“ Das Camp-Motto „Jesus inside“ ist für ihn mehr als ein einprägsamer Slogan: „Ich glaube fest, dass Gott unser Camp all die Jahre gesegnet hat.“

kj