Stille Nacht im Vier-Viertel-Takt

Kreuzkirche Wiedenbrück: Außergewöhnliches Bläserkonzert zum Advent

Das Bläser-Sextett sun-day-brass begeisterte in der Wiedenbrücker Kreuzkirche. Foto: Marco Beuermann

Rheda-Wiedenbrück.  Neugierig recken die Besucher ihre Köpfe in die Höhe: Von wo kommen die Klänge? Schließlich wird ein Trompeter auf der Empore ausgemacht. Mit einem Trompetensolo beginnt Martin Stork am 3. Advent ein fulminantes Bläserkonzert in der der Wiedenbrücker Kreuzkirche. Seine Bläser-Kollegen von sun-day-brass steigen ab der zweiten Strophe in das Lied „Once in Royal David’s City“ ein.

Nach dem großen Erfolg im Advent 2012 hat die Gemeindestiftung „Via Nova“ das Bläser-Sextett wieder für ein Konzert gewinnen können. Und Astrid Reckhaus (Posaune), Oliver Ahnepohl (Trompete), Michael Brödel (Trompete, Piccolo), Martin Stork (Trompete, Flügelhorn), Gerd Welpmann (Horn) und Ralf Wiedey (Tuba) wissen ihr Publikum in der voll besetzten Kirche mit Weihnachtsliedern aus drei Jahrhunderten zu begeistern. Oft bieten sie alt Bekanntes in neuen, ungewohnten Arrangements. So präsentiert sich Johann Sebastian Bachs alte Melodie „Ich steh an deiner Krippen hier“ im südamerikanischen Samba-Stil und in „Merry Christmas to you“ haben sich zudem die Titelmelodie der „Flintstones“ oder „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ versteckt.


Ebenso schlagen die sechs Musiker mit Leichtigkeit den musikalischen Bogen vom amerikanischen „Santa Claus“ zum deutschen Weihnachtsmann. Ein 160 Jahre alter „Cantique de Noël“ kommt jazzig daher, und mit „Rudolph The Red-Nosed Reindeer“ von 1949 spielen die sechs Musiker einen – mit 12 Millionen verkauften Tonträgern – der Weihnachts-Megahits aus Amerika. Bei „Winter Wonderland“ werden bei Moderator Martin Stork Erinnerungen an heimelige Weihnachtabende mit der Peter-Alexander-Schallplatte seiner Kindheit wach.


In einem Weihnachts-Medley gibt sun-day-brass noch einmal alles. Weich steigen Posaune und Horn bei „O Tannenbaum“ ein; volltönend begrüßt die Tuba den Nikolaus; und hell und klar steigen die Trompeten bei „Vom Himmel hoch“ in die Höhe. Die Zuhörer sind begeistert und erklatschen sich bei stehenden Ovationen zwei Zugaben: Nach „Joy tot he world“ von Georg Friedrich Händel ruft Pfarrer Marco Beuermann die rund 200 Besucher zum kräftigen Spenden am Ausgang auf. Mit dem Konzert unterstützt die Stiftung „Via Nova“ die Aktion „Kirche. alle Tage“ zum Umbau der Wiedenbrücker Kreuzkirche. Mit „Stille Nacht“ im ungewohnten Vier-Viertel-Takt geht ein außergewöhnlicher Konzert-Abend stimmungsvoll zu Ende.

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