Tankstelle für die Seele

50 Jahre Friedenskirche Stukenbrock – Kronenkreuz für Sigrid Schmelzer

Überrumpelt: Die Pfarrer Dr. Carsten Glatt (links) und Reinhard Ernst Bogdan ehrten Sigrid Schmelzer. Foto: Kerstin Jacobsen

Schloß Holte-Stukenbrock.  Rappelvoll war die Friedenskirche Stukenbrock zum Festgottesdienst ihres 50-jährigen Bestehens am vergangenen Sonntag. „Nur keinen Stress!“ Inmitten hektischer Vorbereitungen in den letzen Minuten vor Beginn der Feier blieb Pfarrer Reinhard Ernst Bogdan ganz gelassen: „Das ist das Tolle an dieser Gemeinde: Wir brauchen gar nichts organisieren, das läuft einfach“, strahlt er in die große Runde. „Das finde ich klasse und dafür bin ich euch dankbar.“

 

Etliche Ehrenamtliche gestalteten einen fröhlichen Gottesdienst: Der Gospelchor  unter Leitung von Organist Volker Kukulenz bot schwungvolle Melodien, viele – überwiegend jugendliche – Abendmahlshelfer teilten Brot und Traubensaft in den Reihen aus. Den vorweihnachtlichen Alltagsstress hatten zwei Anspiele während der Predigt zum Thema: Weder der Manager (Mario Beermann), seine Frau (Erika Hieronymus) noch die Tochter (Carolin Schupke) kamen zur Ruhe. Dafür war es für den einsamen Großvater (Werner Nolte) „entschieden zu viel stille Nacht“ – wie gut, wenn die Enkelin vorbeikommt. Die Kirche sei Heimat und „Tankstelle der Seele“, so Bogdan. „Hier kann ich fragen: Was ist der Grund meines Lebens? Wo komme ich her? In der Kirche können wir aufatmen, die Seele baumeln lassen und - vielleicht sogar - Gott begegnen.“ Die Friedenskirche sei für die Gemeinde ein „bisschen klein“ geworden, „aber da werden wir jetzt was dran machen“.

 

Wichtig für die christliche Gemeinschaft seien Menschen, die mit anpacken. Ein solcher Mensch ist Sigrid Schmelzer, die sich seit 25 Jahren ehrenamtlich diakonischen Aufgaben widmet. Der völlig verblüfften Frau überreichte Pfarrer Dr. Carsten Glatt das Kronenkreuz der Diakonie in Gold sowie einen Blumenstrauß. Die Gottesdienstgemeinde bedachte die so Geehrte mit herzlichem Applaus.

 

Weinige Minuten nach den letzten Noten des Gospelchores hatten alle ein Glas Sekt oder Saft in der Hand. Etliche Gratulanten gaben sich ein Stelldichein: Pfarrerin Anke Leunig (Brackwede) überbrachte Grüße des Kirchenkreises, Pfarrer Karl-Josef Auris der katholischen Kirche. Auch Bürgermeister Hubert Erichlandwehr und stellvertretende Landrätin Dr. Christine Disselkamp gaben sich die Ehre.

 

Zum Kirchenjubiläum ist eine Festschrift erschienen, die für 15 Euro bei Pfarrer Bogdan erhältlich ist. Drei Euro des Verkaufspreises kommen dem Umbau der Friedenskirche zugute.

kj