Taufe auf der Dalkeinsel

Pfingstsonntag: Zweites Tauffest der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh mit 28 Täuflingen

Noch müde: Die kleine Thalea bei ihrer Taufe. Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. Thalea bekommt ihre Taufe nur im Halbschlaf mit. Luca ist die Sache nicht geheuer. Aber dann lässt er doch ohne Tränen zu, dass die Pfarrerin seinen Kopf mit Wasser benetzt. Lisa hingegen planscht erst mal hingebungsvoll mit dem Taufwasser. Kaum getauft, kräht sie vergnügt: „Noch mal!“ Doch Karin Brunken versichert ihr: „Getauft wirst du nur einmal im Leben“, damit gibt sich die Dreijährige zufrieden.

28 junge Menschen vom Säugling bis zum Jugendlichen haben beim zweiten Tauffest der Regionen Süd und Ost der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh am Pfingstmontag das Sakrament der Taufe empfangen. Bei strahlendem Sonnenschein hieß Pfarrer Stefan Salzmann „alle Tauffamilien und Gottsucher“ zum Freiluft-Gottesdienst auf der Dalkeinsel willkommen.


Zu Pfingsten kam Gottes Geist über die Menschen. In ihrer Dialogpredigt erinnerten Pfarrerin Brunken und ihr Kollege Andreas Schulze auch daran, wie dieser Geist bei seiner Taufe durch Johannes schon über Jesus kam. Das Wasser der Taufe sei „erfrischend wie eine Dusche am Morgen“, es stehe für die Leben spendende Kraft Gottes ebenso wie für seine Gnade, „das Abwaschen der Schuld“: „In der Taufe wird uns zugesagt, ein Kind Gottes zu sein. Und wir spüren, dass Gott bei uns ist – wie zu Pfingsten!“ Unterstützt vom Bläserchor der Erlöserkirche, sang die Festgemeinde den Heiligen Geist buchstäblich herbei: „Du, Herr, gabst uns dein festes Wort. Gib uns allen Deinen Geist!“


Pfarrer Michael Frentrup legte den Anwesenden nahe, sich nicht „vor den Ungeistern dieser Welt“ zu fürchten. Schließlich habe Jesus selbst allen Gläubigen zugesagt: „Fürchtet euch nicht!“ Mit Spannung verfolgte die Festgemeinde, wie Presbyterin Uta Wegener-Bruns mit einem Eimer frisches Wasser aus der Dalke schöpfte. An den fünf Taufstationen Dort wurde es mit warmem Wasser aus Thermoskannen vermischt. Karin Brunken, Michael Frentrup, Thorsten Maruschke, Stefan Salzmann und Andreas Schulze tauften jeweils fünf bis sechs Kinder und nahmen sie so in die Evangelische Kirche auf.


Nicht alle Gläubigen fanden Platz auf der Insel. Aus Sicherheitsgründen hatte es die Stadt der Kirchengemeinde zur Auflage gemacht, nicht mehr als 300 Personen auf die Insel zu lassen. Weitere Gemeindeglieder verfolgten den Gottesdienst vom anderen Ufer aus. „Nach dem ersten Tauffest 2012 haben wir sehr viele Anfragen bekommen“, so Pfarrer Frentrup. Wieder seien im Vorfeld alle evangelischen Familien der Gemeinderegionen Ost und Süd mit noch ungetauften Kindern angeschrieben worden. „Wir hätten noch weitere Menschen taufen können, haben dann aber einen Schnitt gemacht.“ Frentrup lobte besonders das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Er kann sich vorstellen, künftig „etwa alle zwei bis drei Jahre“ weitere Tauffeste zu feiern.

kj