Um der Liebe Jesu willen

40 Jahre „Ökumenische Aktion Eine Welt“: Über eine Million Euro für die Ärmsten der Armen

Seit 40 Jahren aktiv: Barbara Wilmskötter, Maria Michels, Initiator Dr. Harald Grochtmann, Pfarrer i.R. Dr. Wennemar Schweer (hinten, v. l.), Klara Leistner, Loni Bergmann und Marie Kuck (vorn, v. l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Rheda-Wiedenbrück. „Wir sammeln um der Liebe Christi willen“ – unter diesem Motto engagiert sich die „Ökumenische Aktion Eine Welt“ seit 40 Jahren für die Ärmsten der Armen. Sichtlich bewegt begrüßte Initiator Dr. Harald Grochtmann etliche der derzeit rund 100 engagierten Ehrenamtlichen zu einer Feierstunde im Pfarrheim St. Aegidius. Einige von ihnen sind von Anfang an dabei.

 

Grochtmann hatte allen Grund zu Stolz und Freude: Denn in vier Jahrzehnten hat die Aktion über eine Million Euro an Spenden erbracht. In 20 Ländern weltweit kamen sie – ohne jegliche Unkosten – notleidenden Menschen zugute. Diese erstaunliche Leistung führte Grochtmann auf die Unterstützung durch Sponsoren sowie vor allem den persönlichen Einsatz der Sammlerinnen und Sammler zurück. Diese seien nicht nur von Tür zu Tür, sondern auch in die Häuser hineingegangen. „Und manche haben schon auf Sie gewartet.“ Ebenso würdigte Grochtmann die vielen Spenderinnen und Spender: „Ihre Gabe ist auch ein Gebet.“

 

„Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss.“ Mit diesen Worten Hermann Gmeiners ehrte Elisabeth Witte das Engagement der Menschen, die Jahr für Jahr im Namen der „Ökumenischen Aktion Eine Welt“ um eine Gabe bitten. „Sie haben sich so für mehr Gerechtigkeit in der Welt eingesetzt“, so die stellvertretende Bürgermeisterin. „Ihre Hilfe ist sehr wichtig.“

 

Pfarrer i.R. Dr. Wennemar Schweer erinnerte sich an den Herbst 1973, als Dr. Harald Grochtmann an seine Tür geklopft habe, um etwas für die Ärmsten zu tun. Bis heute sei er der „unermüdliche Motor, der nie ins Stocke gerät.“ Die Hilfsaktionen dokumentierten die 40 ausgehängten Flugblätter der jährlichen Spendenaktionen, die meist bedürftigen Menschen in Afrika und Südamerika, aber auch in Asien zugute kamen.

 

In Wort und Bild blickte Schweer auf einige der 40 Sammelaktionen zurück. So wurde 1974 nach einer Dürrekatastrophe in der afrikanischen Sahel-Zone für Notleidende in Obervolta (heute: Burkina Faso) gesammelt und von dem Erlös sieben Brunnen errichtet. Ob Hilfe für Vietnam-Flüchtlinge in Hongkong, eine Grundschule in Simbabwe oder eine Ausbildungswerkstatt für behinderte Jugendliche in Bolivien – die Gelder wurden stets dringend benötigt und segensreich eingesetzt.

 

Besonders wichtig sind den Helferinnen und Helfern die Glaubensgeschwister in Tansania. Schon seit 1980 unterhält der Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh eine Partnerschaft mit den tansanischen Kirchenkreisen Kyerwa und Murongo. „Seit 14 Jahren gehen 30 Prozent der von uns gesammelten Spenden nach Tansania“, erzählt Schweer. „Damit sind wir der größte Geldgeber unseres Kirchenkreises für die tansanischen Partner überhaupt.“

kj