„Unsere Kirche wächst!“

Tansanischer Bischof Dr. Benson Bagonza zu Gast im Kirchenkreis

Mission Bagonza, Bischof Dr. Benson Bagonza, Wolfgang Schröder und Superintendent Frank Schneider (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Kirchenkreis. Willkommener Besuch: Im Rahmen eines dreiwöchigen Aufenthalts in Deutschland kam Dr. Benson Bagonza auch nach Gütersloh. Am Dienstag traf er sich mit Superintendent Frank Schneider im Haus kreiskirchlicher Dienste in der Moltkestraße 10. Der Bischof der Evangelisch-lutherischen Karagwe-Diözese im Norden Tansanias reist in Begleitung seiner Tochter Mission.

 

Während ihres Aufenthalts im Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh sind sie bei Wolfgang und Heidemarie Schröder zu Gast. Das Verler Ehepaar engagiert sich seit vielen Jahren im Tansania-Arbeitskreis, der die Partnerschaft der tansanischen Kirchenkreise Kyerwa und Murongo mit dem Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh pflegt.

 

„Sie haben uns auf vielfältige Weise unterstützt“, blickte Bagonza auf 34 Jahre Kirchenkreis-Partnerschaft zurück. Schon mit relativ kleinen Beträgen werde viel erreicht: Für 40 bis 60 Euro sei etwa ein solides Fahrrad zu haben, um Evangelisten und Religionslehrer zu mobilisieren. Sie werden dringend gebraucht, denn, so der Bischof: „Unsere Kirche wächst!“ Die Karagwe-Diözese mit ihren acht Kirchenkreisen umfasse mittlerweile 186.000 Christinnen und Christen.

 

Über den Tansania-Arbeitskreis beteiligt sich der Evangelische Kirchenkreis Gütersloh auch an einigen Projekten der Vereinten Evangelischen Mission: Der „Block Grant“ sichert die Gehälter von Pfarrern und Evangelisten einkommensschwacher Gemeinden. Das „Iron-Sheet-Programm“ sorgt dafür, das in Eigenarbeit neu gebaute Kirchen solide Dächer erhalten. Außerdem werden Theologiestudenten gefördert. Eine wachsende Kirche braucht mehr Pfarrer.

 

Doch Bischof Bagonza berichtete auch von Sorgen. So würden in seiner Heimat seit einiger Zeit Bananenpflanzen von einer Krankheit befallen, die sich in Windeseile verbreite und ganze Plantagen vernichte. „Bananen gelten in Tansania als Grundnahrungsmittel“, sagte Bagonza. „Diese Krankheit bedeutet eine ernste Krise für uns!“ Ein Gegenmittel sei noch nicht gefunden. Umso wichtiger ist das ehrgeizige Projekt einer auf Agrikultur spezialisierten Universität in Karagwe. Erste Schritte zur Verwirklichung sind bereits getan. Bagonza weiß: „Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft!“

 

Und der Bischof hat noch eine Vision: In Nkwenda, wo die Karagwe-Dözese bereits ein Ausbildungszentrum für junge Leute betreibt, soll ein Bibeldorf entstehen. Um sich Anregungen und Tipps zu holen, hat Bagonza sich mit dem Rietberger Pfarrer Dietrich Fricke getroffen und natürlich das Bibeldorf Rietberg in Augenschein genommen. „Für unser Dorf haben wir schon einen passenden Ort gefunden“, schwärmt Bagonza. „Mit einem Hügel und einem Fluss – es ist praktisch wie in Palästina!“

kj