Ummeln. Ein besonderes Geburtstagsgeschenk machte sich der Posaunenchor Ummeln Ende Oktober: Zum 140-jährigen Bestehen lud er das renommierte Münchener Bläser-Ensemble Harmonic Brass für ein ganzes Wochenende in die Kirchengemeinde ein. Andreas Binder (Horn), Elisabeth Fessler und Hans Zellner (Trompete), Manfred Häberlein (Tuba) und Thomas Lux (Posaunen) begeisterten über 500 Zuhörende am Freitagabend mit ihrem aktuellen Konzertprogramm.
Zum Bläserworkshop am Samstag hatten sich 86 Frauen und Männer aus ganz Deutschland angemeldet. Viele kannten sich schon von früher, denn die Workshops von Harmonic Brass sind in Bläserkreisen ein Geheimtipp. Ein Teilnehmer war sogar aus Sachsen angereist. Der jüngste war elf, die ältesten 74 Jahre alt.
Rainer Knufinke, einer der Initiatoren, hat selbst schon 14 Workshops besucht. Er war auch dieses Mal voll überzeugt: „Die Mitglieder von Harmonic Brass sind Top-Profis ohne Allüren. Sie kommunizieren mit uns auf gleicher Ebene. Sie fördern durch Fordern, das heißt, ein hoher Anspruch wird durch hartnäckig-positive und humorvolle Anleitungen zum Ziel geführt“.
Unter Leitung der Harmonic Brass-Mitglieder wurde in allen Gemeinderäumen den ganzen Tag über intensiv geprobt. Ihre mitreißende Art machte selbst Warmblasübungen zum Erlebnis. Die Musikstücke hatten sie durchweg selbst arrangiert oder sogar komponiert. „Wenn man erfährt, wie etwas entstanden, spielt man es noch einmal ganz anders“.
Beim Abschied Sonntagmittag bedankten sich die Gäste für die Gastfreundschaft der Ummelner: „Toll, was ein Chor auf die Beine stellen kann“. Auch gemeinsames Essen und Feiern war nicht zu kurz gekommen. Für die Bewirtung waren die Familien der Bläserinnen und Bläser das ganze Wochenende über voll mit eingespannt. Etliche Ummelner Vereine und Sponsoren hatten finanziell geholfen. Harmonic Brass würdigte auch die perfekte Organisation des sechsköpfigen Festausschusses, der dafür viele Besprechungen und zahlreiche Arbeitsstunden auf sich genommen hatte.
Ein Höhepunkt war der festliche Bläsergottesdienst in der gut gefüllten Kirche am Sonntag. Das Gotteslob aus über 90 Blechblasinstrumenten wurde für alle Mitwirkenden zum beeindruckenden musikalischen Erlebnis. Die Gottesdienstgemeinde bedankte sich mit einer Kollekte von über 600 Euro, die dem Bielefelder Flüchtlingsfond zugutekommen. Und das vielstimmige „Amen“ des gewaltigen Bläserchores am Ende wurde dann auch mit anhaltendem Applaus beantwortet. Die Begeisterung reicht weit über den Sonntagvormittag hinaus.
Annette Kleine