Stuttgart/Wuppertal/Rietberg. Das Bibeldorf in Rietberg wurde vorkurzem mit der Canstein-Medaille der Deutschen Bibelgesellschaft ausgezeichnet. Das Ehepaar Eva und Dietrich Fricke nahm den Preis stellvertretend für das Mitarbeitenden-Team entgegen. Sie hatten das Bibeldorf als „religionspädagogischen Lernort“ vor 20 Jahren gegründet. Die Verleihung Canstein-Medaille fand im Rahmen der diesjährigen Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft in Wuppertal statt.
Die Auszeichnung würdigt „das jahrelange außergewöhnliche Engagement von Ehepaar Fricke und des gesamten Teams für den Aufbau und Betrieb des Bibeldorfs “. Gemeinsam sei es ihnen gelungen, einen einzigartigen Ort schaffen, an dem Menschen der Bibel und ihrer Botschaft begegnen können. Die Verleihung der Canstein-Medaille fand im Rahmen der 43. Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft statt, die in Wuppertal tagte.
Der Bibel ein zu Hause zu geben, mit dieser Idee seien die Beteiligten vor 20 Jahren gestartet, sagte Ingo Neserke, Leiter des oikos-Instituts für Mission und Ökumene der Ev. Kirche von Westfalen und Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bibelgesellschaft, in seiner Laudatio. Daraus sei über die Jahre ein Dorf von fast vier Hektar gewachsen „oder in den heutigen Maßeinheiten: vier Fußballfeldern“, so Neserke. Mit Blick auf den Namensgeber der Auszeichnung hob er den Bibelvers „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen“ aus dem Kolosserbrief 3,16 hervor. „Dieses Leitwort des Freiherr von Canstein hat im Bibeldorf Rietberg eine einmalige Gestalt gewonnen.“
Das Bibeldorf Rietberg wurde 2003 von Religionspädagogin Eva Fricke und ihrem Ehemann Theologe und Pfarrer Dietrich Fricke gegründet. Konzipiert ist es als religionspädagogischer Lehr- und Lernort, der historische, archäologische und religiöse Hintergründe zur Welt und Umwelt der Bibel vermittelt und erfahrbar macht. Über 100 ehrenamtliche Mitarbeitende engagieren sich im Bibeldorf Rietberg und empfangen jährlich rund 30.000 Besucher*innen.
Die Canstein-Medaille wird von der Deutschen Bibelgesellschaft seit ihrer Gründung 1981 an Personen vergeben, die sich mit besonderem ehrenamtlichen Engagement für die Bibel, ihre Übersetzung, Verbreitung oder die Begegnung mit der Bibel einsetzen. Namensgeber für die Auszeichnung ist Freiherr Carl Hildebrandt von Canstein. Er ließ 1710 einen Aufruf drucken mit dem Titel „Ohnmaßgeblicher Vorschlag, wie Gottes Wort den Armen zur Erbauung um einen geringen Preis in die Hände zu bringen“. Im gleichen Jahr begann in Halle an der Saale die Arbeit der von Cansteinschen Bibelanstalt, der ersten Bibelgesellschaft der Welt.
Weitere Informationen unter: www.die-bibel.de/canstein-medaille. Deutsche Bibelgesellschaft/sbi