Wadersloh. „Den Ewigkeitssonntag sollten wir jedes Jahr feiern“, findet Pfarrerin Kerstin Othmer-Haake. „Und dann holen wir die Kränze von draußen in die Wohnung und schmücken sie in Erwartung auf das Licht der Welt, das uns in Ewigkeit versprochen ist.“

Pfarrerin Othmer-Haake ist Beauftragte für Kindergottesdienst der Evangelischen Kirche in Westfalen. Am vergangenen Freitagabend war sie im Evangelischen Gemeindehaus Wadersloh zu Gast. Unter der Überschrift „Gedanken zum Tod und zur Vergänglichkeit“ ging es ihr darum, wie man gemeinsam mit Kindern die „dunkle“ Jahreszeit erleben und gestalten sowie Wege zum adventlichen Licht finden kann.

Ob Sonderschulpädagogin, Leiterin einer Kindertagesstätte, Kindergottesdienst-Mitarbeiterin, Gemeindepfarrer oder interessierte Mutter - die zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen aus den unterschiedlichsten Gründen an der kostenlosen Veranstaltung der Evangelischen Kirchengemeinde Wadersloh teil. Wer von ihnen einen trockenen Vortrag erwartet hatte, wurde angenehm enttäuscht: Bei Kerstin Othmer-Haake ist Anfassen, Ausprobieren und kreatives Gestalten Programm. Mit einfachen Gegenständen wie Fichtenzweigen, Kiefernzapfen, Nüssen, farbigen Glasnuggets und Perlenketten entwickelte die Gruppe ein Bodenbild in der Raummitte. Immer wieder hielt sie inne, um das Geschehen zu würdigen und zu deuten. So wandelte sich ein Trauerkranz im Laufe des Abends zum Reigen lichtgeschmückter Adventskränze, die sich mit einer großen Kerze in der Mitte verbanden.

Die überschaubare Teilnehmerzahl ermöglichte es den Einzelnen, sehr persönliche und anrührende Erfahrungen zu machen und miteinander zu teilen. Sie erhielten viele Anregungen, den Übergang vom „Trauermonat“ November zum Advent nicht nur mit Kindern, sondern auch Eltern und anderen Erwachsenengruppen zu gestalten.

kj