Was tun zum Klimaschutz?

Emmaus-Kirchengemeinde: Podiumsdiskussion sucht Wege zum Handeln

Nehmen Klimaschutz ernst: Elisabeth Meyer-Stork, Dr. Ingo Kröpke, Uwe Hofmeister, Kinderarzt a.D. Dr. Winfried Eisenberg und Professor a. D. Dr. Godehard Franzen (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Senne.  Bei der zweiten Veranstaltung der Emmaus-Kirchengemeinde Senne zum Thema „Klimawandel“ ging es um „globale Herausforderung und lokale Handlungsmöglichkeiten“. Unter Leitung von Dr. Godehard Franzen, Studienprofessor für Physik a. D., stellten sich Dr. Winfried Eisenberg, Kinderarzt a. D., Uwe Hofmeister, Klimabeauftragter der Stadt Bielefeld, Dr. Ingo Kröpke, Leiter des Geschäftsbereichs Erzeugung der Stadtwerke Bielefeld sowie Presbyterin Elisabeth Meyer-Stork einer Podiumsdiskussion in der Friedenskirche.

 

„Die Stadt Bielefeld will viel tun“, betonte Uwe Hofmeister. Ziel eines Handlungsprogramms sei es, bis zum Jahr 2020 40 Prozent Kohlendioxid (CO2) einzusparen. Ein Förderprogramm zur Altbausanierung und ein Solarenergieprojekt seien in Arbeit, ein Energieberater eingestellt worden. Auch die Stadtwerke leisteten ihren Beitrag zum Klimaschutz, so Dr. Ingo Kröpke. Für 23 Millionen Euro würden eine große Photovoltaikanlage, zwei Windkraft- und eine Biogasanlage sowie ein Holzkraftwerk gebaut. Durch Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs wolle man den PKW-Verkehr in Bielefeld um 15 Prozent reduzieren. Presbyterin Meyer-Stork berichtete von gescheiterten Plänen, Photovoltaikanlagen auf Gemeindegebäuden zu installieren. Neu sei die Anfrage des Mieters eines ehemaligen Pfarrhauses. „Vielleicht klappt es ja damit!“, so die Presbyterin hoffnungsvoll.

 

Vor der Meinung, Atomkraftwerke seine „billig, sauber und sicher“, warnte Dr. Winfried Eisenberg. Der Abbau des nötigen Urans sei energieaufwendig und „gesundheitlich verheerend für die Arbeiter.“. Die krebserregende Wirkung bei Kindern in der Nähe von Atommeilern sei nachgewiesen, die sichere Endlagerung radioaktiven Abfalls könne nicht garantiert werden. Gebot der Stunde sei, die Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen und in neue Energiespeichertechniken zu investieren.

 

Die Zuschauer hatten viele Fragen. Muss überall die Straßenbeleuchtung die ganze Nacht brennen? Sind Subventionen für Photovoltaikstrom sinnvoll? Warum wird in der neuen Biogasanlage Mais verbrannt? Die Referenten standen Rede und Antwort. Einig waren sie sich darin: Alle müssen Energie sparen, ein Patentrezept gibt es jedoch nicht.

 

„Spielen Sie alle Tasten des Klaviers aus!“, appellierte Kröpke. Und Franzen legte den Zuhörern ans Herz: „Esst weniger Fleisch! 60 Prozent des in Deutschland produzierten Getreides wird zur Viehmast verwendet. Fahrt langsamer und weniger Auto! Und bevor ihr die Heizung hochdreht: Zieht einen Pulli an!“

 

Der letzte Abend der Reihe richtet den Blick nach Argentinien. Pfarrer Dr. Arturo Blatezky, Leiter der Ökumenischen Menschenrechtsbewegung (MEDH), stellt seinen Vortrag unter das Motto „Money, Money, Money oder Gerechtigkeit, Teilen, Bewahrung der Schöpfung“. Er beginnt am Mittwoch, 12. November um 19.30 Uhr in der Lutherkirche, Tulpenweg 11. Allen Interessierten sind willkommen.

kj