Wege zur Zivilcourage

Evangelische Stiftung Ummeln bietet neues Fortbildungsangebot für Klientinnen und Klienten

Sabine Beinlich (Mitte) trainiert mit Loreen Neumann (links) und Jennifer Wandelt Wege zur Zivilcourage. Foto: Axel Hanneforth

Ummeln. Unter dem Titel „Wir machen stark!“ veranstaltet die Evangelische Stiftung Ummeln in Zusammenarbeit mit Sabine Beinlich vom Bildungsträger Arbeit und Leben Bielefeld e.V. eine Reihe von Deeskalations- und Zivilcourageseminaren. Das Projekt für Klientinnen und Klienten der Jugendhilfe wird mit 4.000 Euro aus Kollektengeldern der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe gefördert.


Im Mittelpunkt steht die Gewaltprävention. Die bislang 21 teilnehmenden Jugendlichen beschäftigen sich über eineinhalb Jahre hinweg in vier Veranstaltungsbausteinen damit, wie sie verbale und körperliche Auseinandersetzungen vermeiden oder entschärfen können. Drei pädagogische Fachkräfte begleiten die Seminare auf dem Stiftungsgelände an der Veerhoffstraße.

„Was löst bei mir Aggressionen aus? Was kann ich in einer Situation tun, um nicht zu beleidigen, zu schlagen oder mir und anderen zu schaden?“ So umschreibt die Deeskalationstrainerin und Bildungsreferentin Sabine Beinlich die zentralen Inhalte der ersten Gruppenveranstaltungen. Sie werden in einem Mix aus Theorie, praktischen Übungen und viel Raum zur gemeinsamen Diskussion vermittelt. „Es ist sehr wichtig, den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, in einem geschützten Rahmen über ihre Erfahrungen zu sprechen“, so Beinlich. Jedes Modul wird mit pädagogischen Fachkräften der Stiftung so geplant, wie es die jeweilige Gruppensituation und die persönliche Situation der Teilnehmenden erfordert.


Bei den Klientinnen und Klienten kommt das Seminarangebot gut an. „Es hilft mir, mich in potentiellen Gewaltsituationen besser unter Kontrolle zu haben“, sagt Jennifer Wandelt, Klientin aus dem Bereich Mutter/Vater-Kind des diakonischen Unternehmens. „Ich kriege einen anderen Blick.“ Eben dafür soll das Angebot stark machen, Anstöße geben und neue Perspektiven eröffnen.

Die nächsten Seminare der Reihe befassen sich mit Konflikten und verbalen Angriffen sowie mit Ausgrenzung und Diskriminierung. Den Abschluss bildet ein Kommunikationstraining.

Axel Hanneforth