Wegweiser in die Zukunft

Evangelische Versöhnungs-Kirchengemeinde stellt ihre Konzeption vor

Die Pfarrer Michael Hayungs (Presbyteriumsvorsitzender, links) und Marco Beuermann mit der Gemeindekonzeption. Foto: Kerstin Jacobsen

Rheda-Wiedenbrück. Die Evangelische Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück hat eine Gemeindekonzeption erarbeitet. Unter der Überschrift „Wege zu Gott und zu den Menschen“ legt sie dar, was die Gemeinde ausmacht und leitet, was ihr wichtig ist und welche Schwerpunkte und Ziele sie in den nächsten Jahren verfolgen will. Die Pfarrer Marco Beuermann und Michael Hayungs stellten das Konzept am Reformationstag der Öffentlichkeit vor.

 

Gut ein Jahr nachdem die Evangelischen Kirchengemeinden Rheda und Wiedenbrück im September 2007 zur Versöhnungs-Kirchengemeinde verschmolzen waren, befragte eine Konzeptions-Arbeitsgruppe rund 600 Gemeindeglieder zu ihren Erwartungen und Wünschen. „Auch alle Mitarbeitenden der Gemeinde nahmen teil“, erläuterte Presbyteriumsvorsitzender Hayungs. Auf Basis einer umfangreichen Gemeindenanalyse formulierte die Gruppe ein Leitbild, daraus wurden Schwerpunkte und Leitsätze für die Gemeindearbeit abgeleitet. Immer wieder wurden die Gemeindeglieder informiert und einbezogen.

 

Im Sommer 2010, so Beuermann, sei die Konzeption eigentlich schon fertig gewesen, „aber dann hat uns unsere Geschichte überrollt.“ Die Pläne der Gemeinde, das marode Schnitkerhaus zu schließen und die offene Jugendarbeit ohne christliche Inhalte aufzugeben, sorgten für heftige Diskussionen. Die Konzeption wurde überarbeitet und im Juni 2011 vom Presbyterium verabschiedet. Im September stimmte auch der Kreissynodalvorstand zu.

 

Als künftige Schwerpunkte gelten „Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ sowie „Geistliches Leben“. „Wir erhalten unsere drei Kitas nicht nur“, sagte Beuermann, „wir bauen sie aus und nehmen dafür sechsstellige Beträge in die Hand.“ „Dabei unterstützen uns Eltern und Presbyter, die etwa beim Ausbau der Außenflächen mit anpacken“, ergänzte Hayungs. Wichtig sei, Kinder und Jugendliche mit dem Glauben vertraut zu machen und sie in der Gemeinde zu beheimaten. Für jüngere Kinder soll es in allen Pfarrbezirken eine monatliche „Kinderkirche“ geben, für ältere regelmäßige Jugendgottesdienste. Der erste startet am Samstag, 12. November um 18 Uhr in der Kreuzkirche Wiedenbrück. Des Weiteren sind Freizeiten sowie die Begleitung von Ehrenamtlichen geplant. Überlegt werde ferner, für die rund 200 Konfirmanden der Gemeinde ein eigenes Konfi-Camp zu organisieren.

 

Eine einheitliche Liturgie und regelmäßige gesamtgemeindliche Gottesdienste sollen den Zusammenhalt der Gemeinde ebenso fördern wie spirituelle Angebote und Jahresthemen. 2012 ist das „Jahr der Kirchenmusik“.

 

Als Ersatz für das Schnitkerhaus ist ein derzeit vermietetes Gebäude Oelder Straße 28 im Gespräch, das für Jugendarbeit umgebaut werden könnte. Ansonsten wolle man sich von „nicht gemeindlich genutzten“ Immobilien trennen. Die Kirchräume sollen intensiver genutzt, die Liturgie der Gottesdienste vereinheitlicht werden. Entschieden widersprach Hayungs Gerüchten, die Clarholzer Gnadenkirche werde – wie 2006 die Versöhnungskirche in Benteler - aufgegeben: „In den kommenden Jahren wird keine unserer Kirchen geschlossen!“

Die Gemeindkonzeption können Sie als pdf-Datei herunterladen.

kj