Rheda-Wiedenbrück. Zum zweiten Mal war der bekannte Theologe und Liedermacher Clemens Bittlinger in der Kreuzkirche Wiedenbrück zu Gast. Wieder in Kooperation mit der Katholischen St. Aegidiusgemeinde präsentierte er mit vier weiteren Künstlern seine „Bilder der Weihnacht“.
Im Angesicht von Krippe und Stern nahm Bittlinger die zahlreichen Besucher mit auf eine moderne Reise durch die Weihnachtsgeschichte. Der Funke im Publikum sprang schnell über, da die Liedtexte zum mitsingen über eine Leinwand mit passenden Bildern eingeblendet wurden. Beim Engel, der Maria die frohe Botschaft überbringt, angefangen, spannte sich der musikalische Bogen über Maria und Josef, die Hirten, die Tiere, die Weisen aus dem Morgenland bis hin zu Herodes und der Flucht nach Ägypten. Selbst der Stall und der Stern kamen zu Wort. Durch die Darbietung von Bibelzitaten, modernen Texten und melodischen Songs, bot Bittlinger nachdenklich, aber auch humorvoll ein perfektes Gesamtkonzept dar. Durch die besondere Erzählweise erwachte jede Figur zum Leben. Fast schien es so, als wäre man live dabei gewesen.
Es stand jedoch immer die Frohe Botschaft der Weihnachtsgeschichte und das göttliche Kind im Mittelpunkt. Mit seinen bewegenden Texten verstand Bittlinger es, den eigentlichen Sinn von Weihnachten in die Gegenwart zu holen, sich auf das ursprüngliche zu besinnen.
Musikalisch imponierte der international bekannte französische Multiinstrumentalist Jean Pierre Rudolph auf Violine, Mandoline und Flöte mit seinem ausdrucksstarken Spiel von Irischer Folkmusik.
Beim Tanz der Hirten und der Tiere spürte man, wie viel Lebendigkeit und Fröhlichkeit in der Weihnachtsgeschichte liegt. Der beliebte Schweizer Pianist David Plüss begleitete mit seinem einfühlsamen Tastenspiel am Keyboard. Percussionist Helmut Kandert aus Würzburg setzte auf den Punkt gebrachte Glanzlichter. Sängerin Lara Hermann aus Offenbach überzeugte mit ihrer reinen und klaren Stimme. Zusammen mit Bittlinger an der Gitarre entstand so ein meisterliches Klangbild der besonderen Art.
Ein wunderschönes und ergreifendes Konzert ging mit Bittlingers Segenslied: „Sei behütet auf deinen Wegen“ viel zu schnell zu Ende. Aber die Sehnsucht nach der Weihnachtsfreude wurde an diesem Abend ein Stück weit näher gebracht.
Iris Tobian