Wenn der „innere Schiedsrichter“ abpfeift

Fortbildung des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh zum Umgang mit schwierigen Gruppen

14 Aktive der „Eltern-AG - Soziales Lernen“ übten gemeinsam mit Markus Parusel-Grotefeld (hi.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Kirchenkreis/Isselhorst. Oft ist der Umgang in Schulklassen rau. Jungen rempeln oder pöbeln. Doch auch Mädchen versuchen, sich auf subtile oder handfeste Weise auf Kosten anderer durchzusetzen. Manche Klassen oder Jugendgruppen haben einen regelrechten schlechten Ruf. Wie kann das Klima in solchen schwierigen Gruppen verbessert werden? Welche Wege gibt es vom Gegeneinander zum Miteinander? Um solche Fragen ging es bei einem Fortbildungstag der „Eltern-AG - Soziales Lernen“ des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh. Am vergangenen Samstag trafen sich 14 Aktive zum Thema „Umgang mit schwierigen Gruppen/Kindern“ in der Turnhalle der Grundschule Isselhorst.

 

„Um in einer angespannten Gruppensituation ein gutes Miteinander zu erreichen, braucht man klare Vereinbarungen und Regeln“ betonte Referent Markus Parusel-Grotefeld. Er ist ein von der Gewalt Akademie Villigst ausgebildeter Deeskalationstrainer. Zentrale Übung für den Umgang mit schwierigen Kindern und Gruppen ist für ihn die Kultivierung des „inneren Schiedsrichters“. „Die meisten Kinder und Jugendlichen wissen sehr genau, wenn ihr Verhalten nicht okay ist“, so Parusel-Grotefeld. „Indem sie lernen, auf ihren ‚inneren Schiedsrichter’ zu hören, üben sie Selbst- und Fremdwahrnehmung.“

 

Diese Wahrnehmung zu fördern, was Inhalt des Tages. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer probierten Spiele und Übungen aus, die gegenseitigen Respekt, die Achtung anderer und die Gruppengemeinschaft fördern. Ebenso ging es darum, für die Konsequenzen des eigenen Handelns zu sensibilisieren. Daher, so Parusel-Grotefeld, sei das anschließende Besprechen des spielerisch Erlebten ebenso wichtig wie die Übungen selbst. Das Ziel: ein besseres Miteinander.

 

Selbst Kämpfen ist nicht tabu – aber nach klaren Regeln und fair. Möglich machen es weich gepolsterte Schaumstoffschläger, so genannte „Encounter-Bats“. Parusel-Grotefeld: „Besonders Jungen müssen kämpfen. Hiermit ist das möglich, weil der Respekt voreinander eingeübt wird.“

 

Dass das Soziale Lernen funktioniert, zeigt die große Nachfrage. So erreicht der Evangelische Kirchenkreis Gütersloh derzeit über die „Eltern-AGs“ rund 90 Schulklassen im Kreis Gütersloh. Weitere Fortbildungen zu aktuellen Themen dieses Bereichs sind geplant.

 

Mahr Informationen gibt es bei Pfarrer Ulrich Melzer, Telefon: (05241) 23485-137, E-Mail

kj