Gütersloh. Vor zwei Jahren – am 11. März 2011 – erschütterte ein verheerender Tsunami die Ostküste Japans. In der Folge kam es im Atomkraftwerk Fukushima zu einem Super-GAU. Bis heute ist die Umgebung verstrahlt und abgesperrt. Wie viele Menschen infolge der Katastrophe ums Leben kamen, wie viele krank wurden und in kommenden Generationen durch geschädigtes Erbgut erkranken werden, weiß niemand. Auch die Folgen für die Umwelt sind nicht abzuschätzen.
Den Jahrestag nahmen auch gut 50 Menschen verschiedener Parteien und Initiativen in Gütersloh zum Anlass, mit einer Mahnwache auf dem Berliner Platz der vielen Opfer zu gedenken und das Abschalten der Atomkraftwerke zu fordern. Kurt Gramlich (Energiewende Gütersloh) erinnerte daran, dass das Atomkraftwerk Grohnde nur 60 Kilometer entfernt sei: „Bei einem Atomunfall könnten wir in Gütersloh nicht mehr leben.“
Im Anschluss gestaltete Pfarrerin Erika Engelbrecht gemeinsam mit Anna Elisabeth Becker, Adrian Büttemeier, Dieter Goecke, Ernst Klinke sowie Dr. Gunnar Waesch eine Andacht in der Martin-Luther-Kirche. Mit Bildern und Texten gedachten sie nicht nur der Opfer von Fukushima, sondern erinnerten ebenso an eine lange Reihe von atomaren Störfällen wie etwa 1952 in Ottawa (Kanada), 1977 in Harrisburg (USA) und 1986 in Tschernobyl (UdSSR). Seit Entdeckung der Atomkraft seien Menschen in der Lage, „das Leben auf der ganzen Welt auszulöschen“. Gegen den Einsatz moderner Technik sei nichts einzuwenden. „Doch wenn die Menschen diese Technik zu ihrem Mittelpunkt machen, wird Technik zur Selbstanbetung.“ Der Mensch jedoch sei unvollkommen. Seine Aufgabe sei es, die Erde zu bewahren und vor Zerstörung zu schützen. Denn, so sangen die Gläubigen: „Die Erde ist des Herrn, geliehen ist der Stern, auf dem wir leben.“
kj