Wichtige Adresse: die Klinikseelsorge

Pfarrerin Susanne Westrupp ist seit zehn Jahren als Ansprechpartnerin im Klinikum Gütersloh vor Ort

Hat stets ein offenes Ohr: Pfarrerin Susanne Westrupp. Foto: KGP

Gütersloh. Sie ist eine der guten Seelen des Hauses und Ansprechpartnerin für alle Patienten, Besucher und Mitarbeiter: Susanne Westrupp arbeitet seit zehn Jahren als Pfarrerin im Klinikum Gütersloh. Tröstende Worte, gemeinsame Gebete und ein offenes Ohr sind charakteristisch für sie. Die evangelische Seelsorgerin ist sowohl für Gespräche mit religiösen Anliegen als auch für alles, was den Patienten auf dem Herzen liegt, da.

 

Die Seelsorge hat im Klinikum Gütersloh eine lange Geschichte. Schon immer war ein Pfarrer vor Ort, um den Patienten und deren Angehörigen unterstützend zur Seite zu stehen. Seit 2003 liegt diese Aufgabe in den Händen von Pfarrerin Susanne Westrupp, deren „Adresse“ sich im Klinikum Gütersloh längst als wichtiger Anlaufpunkt verankert hat. „Ich bin nicht nur für Patienten, sondern auch für deren Angehörige und für Mitarbeiter da“, verdeutlicht Pfarrerin Westrupp. Sie unterliegt dabei selbstverständlich der Schweigepflicht.

 

Die Klinikseelsorge ist ein wichtiger Anker im stressigen Klinikalltag: Dann, wenn Pflegepersonal und Ärzte unter Zeitdruck stehen, kann sich Pfarrerin Westrupp Zeit nehmen, um ins Gespräch zu kommen. „Ich bin für jeden Patienten solange da, wie er mich braucht. Das Gespräch kann bereits nach zehn Minuten beendet sein, es kann aber auch bis zu zwei Stunden dauern.“ Oftmals begegnen ihr dabei die Themen Trauer und Tod, die Frage nach dem „Warum?“ und Zukunftssorgen.

 

Die Seelsorgerin ist auf allen Stationen des Hauses unterwegs. Ein besonderer Schwerpunkt sind die onkologischen Stationen: Sowohl jüngere wie auch ältere Patienten suchen das Gespräch. Viele der Gespräche ergeben sich von selbst auf den Fluren des Klinikums, andere finden auf Anfrage hin auf den Zimmern oder im Büro der Seelsorge statt. „Wenn ich gezielt gerufen werde, suche ich schnellstmöglich die Patienten und deren Angehörige auf.“ Aber nicht nur sie, sondern auch Mitarbeiter des Klinikums und manchmal auch Menschen von außerhalb können sich mit ihren Anliegen an die Pfarrerin wenden.

 

Wöchentlich findet eine „Guten-Abend-Andacht“ in der hauseigenen Kapelle statt: Immer montags um 18.30 Uhr können Interessierte zusammen mit Pfarrerin Westrupp Gedanken zu biblischen Texten teilen, gemeinsam beten und sich persönlich segnen lassen. Die Kapelle im Erdgeschoss im neuen Bettenhaus ist sieben Tage die Woche Tag und Nacht geöffnet. Das heilige Abendmahl kann auf Wunsch auch im Patientenzimmer empfangen werden.

 

Eilig hat es die 48-Jährige immer, wenn sie einen Anruf von der Intensivstation bekommt: Oftmals bitten dann Angehörige um eine religiöse Sterbebegleitung. „Sofern es gewünscht ist rufen die Pflegekräfte mich an - sowohl tagsüber als auch nachts - damit gemeinsam am Sterbebett noch einmal gebetet werden kann und ich dem Sterbenden den Segen spreche“, erzählt Pfarrerin Westrupp. Für die Angehörigen, die erst einige Stunden nach dem Eintreten des Todes kommen können um Abschied von ihrem Verstorbenen zu nehmen, gibt es im Klinikum Gütersloh einen eigens für diesen Zweck eingerichteten Abschiedsraum. „Es ist ein besonderer Ort, den viele andere Krankenhäuser so nicht haben“, sagt Pfarrerin Westrupp. „Er strahlt Ruhe und Würde aus. Auf den Fenstermalereien ist dargestellt, wie sich Tränen in Blütenknospen verwandeln. Ein Zeichen des Trostes und der Hoffnung.“

kgp