ÜTERSLOH – Die Wiedereinweihung der großen Steinmeyer-Orgel ist derzeit Thema eines Konzertzyklus in der Martin-Luther-Kirche Gütersloh. Der Bachchor Gütersloh feiert das Instrument in neuem Glanz mit einem Konzert am Sonntag, 18. November, um 18 Uhr. Unter der Leitung von Christoph Altstaedt singt der Bachchor mit einem Solisten vom Knabenchor Gütersloh, begleitet vom Bachorchester Gütersloh. Weitere Solisten sind Godelieve Schrama, Harfe, und Kostas Argyropoulos, Schlagzeug. Die Orgel spielt Christian Weiherer, Stuttgart.

Während Sigmund Bothmann die Einstudierung der Chorwerke vorgenommen hat, wurden zwei Gäste eingeladen, das Chor- und Orgelkonzert in der Gottesdienst- und Konzertkirche des Bachchores zu musizieren. Zum einen ist dies Christoph Altstaedt, Dirigent mit Wurzeln aus einer musikalischen Gütersloher Familie, zu der auch sein Bruder, der Cellist Nicolas Altstaedt, gehört. Nach Stationen als Kapellmeister beim Tiroler Symphonieorchester Innsbruck und an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf ist er zurzeit an der Glyndebourne Opera tätig.
Er dirigiert drei Werke des Konzertabends:
Ein Lob der Orgel erklingt mit der ‚Laudes Organi‘, Fantasie für Chor und Orgel von Zoltán Kodály. Der 84-jährige Komponist nutzt eine einfache Melodie aus dem 12. Jahrhundert und schafft daraus in den Jahren 1965/66 ein kunstvolles, siebenteiliges Werk mit einem langen Orgelvorspiel und mehreren -zwischenspielen. Der Chor preist in seinen Texten die weltliche und geistliche Bedeutung der Orgel.
Harfe und Schlagwerk sind die Instrumente, die neben Chor, Knabenalt und Orgel bei den ‚Chichester Psalms‘ von Leonard Bernstein zum Einsatz kommen. Sie wurden 1965 für das jährlich im südenglischen Chichester stattfindende Musikfestival auf Hebräisch komponiert. Es erklingt ein spannender Bogen zwischen heiteren Liedern, sanften, eingängigen Melodien und kraftvoll rhythmisch vorangetriebenen Klängen des Jazz.
Ergänzt wird das Programm durch zwei Psalm-Vertonungen von Gustav Holst: Psalm 86 und Psalm 148, die ‚Two Psalms‘ für Chor, Streicher und Orgel von 1912. Es ist kluge und wirkungsvolle Musik eines Musiklehrers, der es liebte, ausdrücklich nicht nur für Profis zu schreiben.
Der zweite Gast von Sigmund Bothmann ist sein Freund Christian Weiherer, Domkapellmeister an der Konkathedrale Sankt Eberhard in Stuttgart. Er spielt das Konzert für Orgel, Streicher und Pauke in g-Moll von Francis Poulenc. 1938 uraufgeführt, ist es eine absolute Rarität, denn Konzerte für Orchester und Orgel wurde von je her kaum komponiert. Selbst ausgewiesene Orgelgrössen wie Johann Sebastian Bach oder Anton Bruckner haben kein Orgelkonzert hinterlassen. Dieses ungewöhnliche Werk, in dem Kritiker Anklänge an barocke Musik und an Tschaikowsky und Strawinsky hören, rundet das festliche Konzert zur Wiedereinweihung der großen Steinmeyer-Orgel in der Martin-Luther-Kirche Gütersloh ab.
Karten zum Einheitspreis von € 20, ermäßigt € 14, bei GT Marketing, Berliner Str. 63, Tel. 05241 211360; Restkarten an der Abendkasse. (aph)

Weitere Informationen: www.bachchor-gt.de