„Wir können sehr viel lernen“

Zu Gast im Mittwoch-Abend-Kreis Friedrichsdorf: Jörg Oelmann berichtete von der VEM

Gisela Kuttig und Referent Jörg Oelmann, VEM. Foto: Kerstin Jacobsen

Friedrichsdorf. Um die Vereinte Evangelischen Mission (VEM) ging es beim letzten Treffen des Mittwoch-Abend-Kreises der Evangelischen Kirchengemeinde Friedrichsdorf. Auf Einladung von Gisela Kuttig war Jörg Oelmann zu Gast. Der Referent für internationale Diakonie leitet das Zentrum für Mission und Diakonie in Bielefeld-Bethel.

 

Laut Oelmann gehören der VEM 34 gegenwärtig Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland an, dazu die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die Evangelisation (Verbreitung des christlichen Glaubens) sei nur eine Aufgabe der Mission, Diakonie, „Advocacy“ (Anwaltschaft), Entwicklung und Partnerschaft ebenso wichtig. Schon die Missionare zu Friedrich Bodelschwinghs Zeiten hätten multiprofessionelle Teams gebildet: „Neben Pfarrern waren das Handwerker, Diakone und Diakonissen sowie Ärzte“, erzählte Diakon Oelmann.


Anhand vieler Beispiele schilderte er etwa die Arbeit mit Waisen und Straßenkindern in der Demokratischen Republik Kongo, Gesundheitsvorsorge in Tansania und Flüchtlingshilfe in Ruanda. Die Zuhörerinnen erfuhren: In Papua ist die Ansteckungsrate mit dem AIDS-Virus höher als in Afrika, in Namibia kämpft die Evangelische Kirche für ein bedingungsloses Grundeinkommen, die alternde Gesellschaft ist in Asien ebenso Thema wie in Deutschland.

 

Insbesondere der Umgang mit traumatisierten Menschen in Krisengebieten stelle die Kirchen vor große Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, seien Qualifizierung, gegenseitiges Lernen und Netzwerkarbeit immens wichtig. Beiträge leiste auch das Zentrum für Mission und Diakonie, gegründet 1910 als Missionshaus Bethel, etwa mit Sprachkursen, Seminaren und Öffentlichkeitsarbeit.


„Von den Menschen in Afrika und Asien können wir Deutschen sehr viel lernen“, betonte Oelmann. Auch finanzielle Hilfen für Menschen in Not gingen in der VEM nicht nur von Deutschland aus. So unterstütze sie derzeit etwa ein Projekt in der Evangelischen Stiftung Ummeln. Oelmann: „Es ist ein internationales gegenseitiges Geben und Nehmen.“

 

Gern antwortete der Referent auf interessierte Nachfragen. Für den engagierten und spannden Vortrag bedankte sich Gisela Kuttig mit Blumen und einer Flasche Wein aus fairem Handel.
kj