SENNE – In einem festlichen Gottesdienst am Reformationstag, 31. Oktober, um 18 Uhr wird Pfarrerin Nicole Hoffmann (43) in der
Friedenskirche durch Frank Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh, auf die 1. Pfarrstelle der Ev. Emmaus-Kirchengemeinde Senne eingeführt.
Geboren in Versmold studierte Nicole Hoffmann nach dem Abitur Evangelische Theologie in Münster. In dieser Zeit heiratete sie Jens Hoffmann, die beiden haben zwei Söhne. Nach dem ersten kirchlichen Examen absolvierte Pfarrerin Hoffmann ihr Vikariat in der Kirchengemeinde Gütersloh, Region Nord. Nach dem zweiten Examen wechselte sie in die Ev. Kirchengemeinde Sennestadt. Hier wurde sie im Oktober 2017 ordiniert und übernahm 2020 eine halbe Pfarrstelle in der Gemeinde.
Nur schweren Herzens verabschiedete sich die Ev. Kirchengemeinde Sennestadt im Juni von ihr. „Es waren neun tolle Jahre“, attestierte ihr der Presbyteriumsvorsitzende Pfarrer Volker Gravemeier im Abschiedsgottesdienst. „Gottes Haus kennt keine Grenzen“, ist Nicole Hoffmann überzeugt und regt ein Treffen der Gemeinden auf der Mitte des Weges an – was dann allerdings auf der A2 stattfinden müsste, wie ein Presbyteriumsmitglied anmerkte.
Ihr beruflicher Weg führte sie nie nur geradeaus. Im Studium habe sie sich oft gefragt, „ob ich überhaupt den richtigen Weg eingeschlagen habe.“ Während der Arbeit in der Gemeinde sei ihr klar geworden, „dass ich mich richtig entschieden habe.“ Im Rückblick auf ihr Leben erkennt sie viele Lebensstationen, die sie geprägt und dahin gebracht haben, wo sie heute ist. Unter anderem gehört der CVJM in Versmold dazu, in dem sie jahrelang in der Jugendarbeit, vor allem bei TEN SING und auf Freizeiten ehrenamtlich tätig war. „Hier bin ich an den Glauben herangeführt worden“, erinnert sie. Ein sehr guter Religionsunterricht in der Oberstufe hat sie dazu angeregt, sich auch intellektuell mit Glaubensinhalten auseinander zu setzen, systematisch zu hinterfragen und kritisch zu bleiben. Viele Fahrten nach Taizé haben ihren „Glauben befeuert und mich nachhaltig inspiriert.“
In einer zweieinhalb Jahre dauernden Auszeit nach dem ersten Examen hat sie in einem IT-Büro und zusätzlich im CVJM gearbeitet. Sie hat in dieser Zeit ganz bewusst überlegt, in welche Richtung es beruflich für sie gehen sollte. Diese Auszeit war wichtig und nötig, erläutert sie: „Erst danach fühlte ich mich wirklich bereit dazu, Pfarrerin zu werden und zu sein.“
Immer wieder guckt sie als Vertreterin einer jungen Generation in der evangelischen Kirche neben dem Tagesgeschäft in die Zukunft. Es ist ihr wichtig zu überlegen, wie der Berufsstand auch in 20 Jahren noch sinnvoll in dieser Kirche arbeiten kann. Sie beschäftigt sich gerne und oft mit unterschiedlichen Gemeindemodellen und neuen Gemeindeformen. Vor allen die Seelsorge und Angebote für spezifische Gruppen sind ihr wichtig: „Die persönliche Begegnung ist mir sehr wichtig geworden für meine Arbeit.“
Nun ist sie schon vier Monate in der Emmaus-Gemeinde Senne tätig, lernt die Gemeindeglieder und Kolleg*innen kennen. Sie betont, dass sie sich hier wohl fühlt, auch weil sie herzlich aufgenommen wurde. Nicole Hoffmann freut sich über die Aufgaben, die vor ihr liegen, und schaut voller Hoffnung in die Zukunft – ihre eigene und die der Kirche: „Auch in dieser Gemeinde erlebe ich, dass Menschen Gottes Bausteine sind und dass etwas Großes entsteht. Dabei ist es egal, wie viele oder wenige Menschen mitbauen.“ Weiterhin wünscht sie sich, „dass man aufeinander zu bauen muss.“ Sie arbeitet daran mit, weil sie sie überzeugt ist, dass Gott in den Gemeinden und Menschen wohnt. Sie ist sich auch sicher, „dass wir uns in der Mitte treffen werden.“ fra