Wort zum Ostersonntag

27. März 2016

Zwischen Palmsonntag und Ostern kommt in der christlichen Tradition unser ganzen Leben in den Blick: zwischen himmelhoch juchzend und zu Tode betrübt. Diese Lebensspannung gilt es auszuhalten. In uns brennt die Sehnsucht nach Leben und doch begegnen wir mitten im Leben dem Tod, sind von ihm immer wieder bedroht.  Das zeigen persönliche Schicksale oder der Blick auf die Opfer der vielen Terroranschläge wie in Paris, Ankara oder Dienstag in Brüssel.

„Was macht, dass ich so furchtlos bin an vielen dunklen Tagen?“, fragt Hanns Dieter Hüsch in einem Text. „Weil mich mein Gott das Lachen lehrt wohl über alle Welt", ist seine Antwort. 

Auf dem Lebensweg Jesu wird deutlich, wie viel Leid und Gewalt Menschen einander antun können. Gott solidarisiert sich auf diese Weise mit den Leidenden und Gefolterten aller Zeiten, in dem er sich der Gewalt und dem Leiden ganz aussetzt.

An Ostern feiern wir, dass Gott dem Tod nicht das letzte Wort lässt. Der Ostermorgen vertreibt das Dunkel, das unsere Schritte unsicher macht.

Die Gewalt und der Hass in der Welt sind damit nicht zu Ende. Aber wir werden ermutigt zum aufrechten Gang, der sich blindem Hass und Fanatismus entgegenstellt. Wir setzten weiter auf die Liebe, so wie es Jesus getan hat. Nicht mehr und nicht weniger.

In diesem Sinne wünsche ich ein gesegnetes Osterfest.

Pfarrer Frank Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh