Zurück in die Heimat

27. Januar: Versöhnungs-Kirchengemeinde verabschiedet Pfarrer Michael Hayungs

Pfarrer Michael Hayungs mit Abbild der Kreuzkirche. Foto: Kerstin Jacobsen

Herzebrock-Clarholz. In der Herzebrocker Kreuzkirche dürfte es eng werden am Sonntag, 27. Januar. Denn im Gottesdienst um 10.45 Uhr verabschiedet die Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück Michael Hayungs. Nach nur drei Jahren wechselt der Pfarrer in die Evangelische Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede. Hier war er viereinhalb Jahre lang im Entsendungsdienst tätig gewesen, bevor er seine erste Pfarrstelle in Herzebrock-Clarholz antrat. Nach dem Gottesdienst ist bei einem Empfang im Gemeindehaus Gelegenheit zum persönlichen Abschiednehmen.

 

Als in Hayungs’ „alter“ Gemeinde im Evangelischen Kirchenkreis Schwelm eine Pfarrstelle freiwurde, hat ihm das Presbyterium diese sofort angeboten. „Sie haben mir praktisch den roten Teppich ausgerollt“, grinst er, „das hat mir natürlich sehr geschmeichelt.“ Die Entscheidung hat er sich dennoch nicht leicht gemacht. „Aber da ist eben meine Heimat“, sagt Hayungs. Sowohl seine Verwandten als auch die Familie seiner Frau Frauke wohnen in der Nähe. Zur Haßlinghauer Kirche haben die Hayungs zudem eine besondere Beziehung: Denn hier wurde das Paar getraut und Michael Hayungs ordiniert. Frauke Hayungs bleibt persönliche Referentin von Präses Annette Kurschus, sie hat bereits eine kleine Wohnung in Bielefeld gemietet. So wird das Paar in den nächsten Jahren eine Fernehe führen. „Aber ehrlich“, sagt Michael Hayungs ernst, „im Moment sehen wir uns auch kaum.“

 

Hayungs weiß, was er zurücklässt: „Hier gibt es ein ganz großes Potential an Menschen, die Zeit, Lust und Liebe in die Gemeinde investieren. Und so nett die Kollegen in Haßlinghausen auch sind - ein so tolles Pfarrteam wie hier kriege ich nicht wieder.“ Manches sei auch gewöhnungsbedürftig gewesen. Im Ruhrgebiet hätten die Leute sehr offen Lob wie Kritik geäußert. „Hier läuft das eher indirekt, es ist einfach ein anderer Menschenschlag.“

 

Sein Stellenwechsel wird nicht die einzige Wandel der nächsten Zeit sein, da ist sich der Pfarrer sicher. „Unsere Kirche ist dabei, sich drastisch zu verändern. Darüber kann man weinen oder den Prozess gestalten.“ Auch die Versöhnungsgemeinde ermutigt er zu letzterem. „Derzeit gibt es praktisch nur Prioritäten, das kann niemand auf Dauer durchhalten. Wir müssen lernen, auch mal ‚nein’ zu sagen.“ Die vielen Freiwilligen seien ein Pfund, mit dem die Gemeinde wuchern könne. Hayungs Rat:„Die Ehrenamtlichen stärken, sich auf einige Projekte beschränken und die dann richtig machen“.

 

Nach einer Woche Urlaub für den Umzug wird Michael Hayungs am Sonntag, 10. Februar in seine neue Pfarrstelle eingeführt. Auch im Pfarrhaus am Hopfengarten geht es nahtlos weiter. Gleich am ersten Februarwochenende zieht Thorsten Maruschke ein. Der junge Pfarrer im Entsendungsdienst wird mit einem Dienstumfang von 75 Prozent den Pfarrbezirk Herzebrock-Clarholz betreuen.

kj